Eine Explosionsserie in einem ehemaligen Munitionslager der Taliban hat am Freitag in der südafghanischen Stadt Spinboldak mindestens 19 Menschenleben gefordert.

Ein afghanischer Kommandant, Fasaludin Agha, sagte, eine Rakete sei in das Depot gefeuert worden und habe ein Inferno ausgelöst, in dem Raketen und andere Munition in der ganzen Stadt explodierten. Er wisse nicht, wer und von wo diese Rakete abgefeuert worden sei. Unter den Opfern seien Frauen, Kinder und afghanische Soldaten.

Mehrer Dutzend Einwohner Spinboldaks wurden verletzt und rund 20 Häuser zerstört, wie es weiter hieß. Die Explosionsserie begann am Donnerstagabend und dauerte bis in den Freitag an. Auch zwei Zelte des Welternährungsprogramms brannten ab.

Einwohner aus der pakistanischen Grenzstadt Chaman erklärten, sie hätten um Mitternacht laute Detonationen gehört und fast bis zum frühen Morgen Feuerbälle und Leuchtblitze am Himmel gesehen. Den Behörden zufolge war die Ursache der ersten Explosion zunächst völlig unklar. Das frühere Taliban-Depot, das eine unbekannte Menge an Waffen und Munition enthielt, wurde zurzeit der Explosion von 15 afghanischen Soldaten bewacht. Mindestens acht von ihnen wurden getötet, wie Agha mitteilte.

Von einer der Raketen wurden vermutlich die Zelte des Welternährungsprogramms (UNWFP) in Spinboldak getroffen, die daraufhin in Flammen aufgingen. Dabei wurde ein UN-Mitarbeiter verletzt. Auch seinen Lagerbestände an Speiseöl vernichtet worden.