Ukraine-Krieg im Liveticker +++ 21:42 WHO meldet zahlreiche Angriffe auf Notfallteams +++
Im Ukrainekrieg ist es nach Darstellung der Weltgesundheitsorganisation (WHO) in den vergangenen Monaten zu zahlreichen Angriffen auf die Gesundheitshelfer in Krankenwagen und bei anderen Gesundheitstransporten gekommen. "Viele Notfallteams geraten entweder auf dem Weg zu einem Einsatz oder an ihren Stützpunkten unter Beschuss", wird Halyna Saldan, Leiterin des Zentrums für medizinische Notfallversorgung und Katastrophenmedizin der Regionalverwaltung des Gebiets Cherson, in einer Mitteilung der WHO zitiert. Laut WHO wurden im ersten Quartal 68 Angriffe auf Einrichtungen des Gesundheitswesens gezählt, davon hätten zwölf Attacken den Rettungsdiensten gegolten. Es seien vier Helfer verletzt und zwei getötet worden.
+++ 20:59 Putins Studienkollegin soll Oberste Richterin werden +++
Die 70 Jahre alte Irina Podnossowa, eine frühere Studienkollegin von Kremlchef Wladimir Putin, soll nach Kremlangaben den Posten der Vorsitzenden des Obersten Gerichts in Moskau übernehmen. Über die Kandidatur informiert eine Kommission, die sich unter anderem mit der Ernennung von Richtern befasst. Podnossowa wurde am 29. Oktober 1953 in Pskow geboren. Sie tritt die Nachfolge von Wjatscheslaw Lebedew an, der im Februar nach mehr als 30 Jahren an der Spitze des Obersten Gerichts im Alter von 80 Jahren gestorben war. Podnossowa hatte 1975 die Juristische Fakultät der Leningrader Staatlichen Universität absolviert - an der heutigen St. Petersburger Staatlichen Universität. Dort studierte sie gemeinsam mit Putin, wie die staatliche russische Nachrichtenagentur Tass berichtet.
+++ 20:27 Stoltenberg warnt vor Scheitern der Ukraine +++
NATO-Generalsekretär Jens Stoltenberg warnt mit deutlichen Worten vor einem Scheitern der Unterstützungsbemühungen für die Ukraine. Wenn es nicht gelinge, mehr Hilfe zu mobilisieren, besteht die reale Gefahr, dass Russland noch mehr ukrainisches Territorium erobere, sagt Stoltenberg in Brüssel. Und dann werde auch die NATO in eine noch gefährlichere Lage geraten. Tatsache sei, dass der einzige Weg zu einem gerechten und dauerhaften Frieden in der Ukraine darin bestehe, starke ukrainische Streitkräfte zu garantieren, fügt der Norweger hinzu. Denn nur so könne Putin davon überzeugt werden, dass er auf dem Schlachtfeld nicht gewinnen werde.
+++ 19:51 Ukraine: Lebenslange Haft für Mann wegen Hilfe bei russischem Angriff +++
In der Ukraine ist ein Mann aus Kramatorsk zu einer lebenslangen Gefängnisstrafe verurteilt worden, weil er Russland im vergangenen Jahr beim tödlichen Angriff auf eine Pizzeria geholfen haben soll. Der Mann habe den russischen Raketenangriff im vergangenen Juni angeleitet, erklärt das Büro des ukrainischen Generalstaatsanwalts. Demnach ist er des "Hochverrats" schuldig. Am 27. Juni 2023 war eine russische Rakete in das bei Militärangehörigen beliebte Restaurant "Ria Pizza" in Kramatorsk eingeschlagen. 13 Menschen wurden getötet, darunter vier Kinder und die Schriftstellerin Victoria Amelina. 64 weitere Menschen wurden verletzt.
+++ 19:05 Britischer Minister zu Bodentruppen: Putin kein solches Ziel geben +++
Großbritanniens Außenminister David Cameron äußert sich skeptisch zu einem möglichen Einsatz von westlichen Bodentruppen in der Ukraine. In einem BBC-Interview antwortet er, ob er eine Aussicht auf einen solchen Einsatz sehe. "Nein. Ich denke, wir wollen Putin kein solches Ziel geben." Die Ukraine werde den Krieg nicht wegen fehlender Moral verlieren, fügt Cameron an. Der einzige Weg, wie die Ukraine den Krieg verlieren könne, bestehe darin, dass die Alliierten nicht einspringen und der Ukraine das liefern, was sie benötige.
+++ 18:24 Bombenhagel auf Orichiw: "Sie brauchen das Chaos" +++
Iryna Mykhailenko hat für Russlands Soldaten nichts als Verachtung übrig. Sie und ihr Mann harren immer noch in Orichiw aus, einem Ort nahe der Front. Reporter besichtigen das Grundstück der beiden, das offensichtlich wahllos von den Truppen des Kreml beschossen wurde.
+++ 17:53 Blinken: NATO-Unterstützung für Ukraine bleibt felsenfest +++
Die Unterstützung der NATO-Staaten für die Ukraine bleibt nach den Worten von US-Außenminister Antony Blinken "felsenfest". Der Gipfel der von den USA geführten Militärallianz im Juli in Washington solle eine Brücke bauen hin zur Mitgliedschaft der Ukraine. "Die Ukraine wird Mitglied der NATO. Unser Ziel beim Gipfel ist es, dabei zu helfen, eine Brücke zu dieser Mitgliedschaft zu bauen", sagt Blinken vor der Presse in Brüssel.
+++ 17:14 Angst vor Selenskyjs Soldatensuche: "Habe nur einen Sohn" +++
Dass das ukrainische Parlament das Einberufungsalter für Reservisten auf 25 Jahre absenkt, verängstigt viele Menschen in der Ukraine. Denn zu den genauen Todeszahlen schweigt sich die Regierung beharrlich aus und zu groß scheint die russische Übermacht.
+++ 16:39 Finnland lässt Grenzübergänge nach Russland geschlossen +++
Finnland wird die Schließung von Grenzübergängen nach Russland bis auf weiteres verlängern. Das teilt die Regierung in Helsinki mit. Die Regierung hatte im Februar die Grenzschließung zunächst bis zum 14. April befristet. Finnland hatte seine Landgrenzen zu Russland Ende letzten Jahres geschlossen, da die Zahl der Flüchtlinge aus Ländern wie Syrien und Somalia zunahm. Die Regierung hat Russland beschuldigt, Migration als Waffe gegen Finnland einzusetzen, was das Präsidialamt in Moskau zurückwies.
+++ 16:02 Estland registriert verstärkte GPS-Störungen +++
Das an Russland grenzende Estland beobachtet immer mehr gezielte Störungen der GPS-Satellitennavigation. "Die Störungen sind häufiger geworden und ihr Ausmaß hat zugenommen", sagt der Leiter der Flugsicherung des baltischen Landes, Ivar Värk, im estnischen Fernsehen. "Jeden Tag erhalten wir 10 bis 20 Berichte von Piloten, dass es in einigen Gebieten, in denen sie Estland durchqueren, GPS-Störungen gibt." Zurückzuführen ist dies nach Einschätzung von Värk wahrscheinlich auf das Ziel Russlands, die Aktivität und den Einsatz von ukrainischen Angriffsdrohnen zu stören.
+++ 15:28 Lawrow: Ukraine-Gespräche in der Schweiz sind Zeitverschwendung +++
Der russische Außenminister Sergej Lawrow bezeichnet geplante Gespräche über eine Beendigung der Kämpfe in der Ukraine als Schachzug des Westens. Friedensgespräche könnten nur dann erfolgreich sein, wenn sie die Interessen Moskaus berücksichtigten, sagt er. Andernfalls handele es sich um "nutzlose Zeitverschwendung". Die geplanten Gespräche in der Schweiz über einen möglichen Friedensplan seien lediglich eine List des Westens, um breitere internationale Unterstützung für Kiew zu gewinnen. Es gehe darum, so viele Länder des globalen Südens wie möglich zur Teilnahme zu bewegen, um die Konferenz als Ausdruck überwältigender Unterstützung für Kiew verkaufen zu können.
+++ 14:59 Kuleba: NATO-Verbündete suchen nach Luftabwehrsystem für Ukraine +++
Die NATO-Verbündeten haben nach den Worten des ukrainischen Außenministers Dmytro Kuleba vereinbart, Luftverteidigungssysteme in ihren Arsenalen auszumachen, die sie der Ukraine zu ihrer Selbstverteidigung schicken. Die Verbündeten würden diese zusätzlichen Luftverteidigungssysteme der Ukraine zur Verfügung stellen und so "zur Verteidigung unseres Himmels beitragen", sagt Kuleba vor der Presse.
+++ 14:20 Kreml bezeichnet NATO-Tätigkeit als "destabilisierenden Faktor" +++
Zum 75-jährigen Bestehen der NATO kritisiert Russland das westliche Verteidigungsbündnis einmal mehr. "Die NATO wurde von den USA als Konfrontationsinstrument - vor allem auf dem europäischen Kontinent - geplant, konfiguriert, erschaffen und gelenkt", sagt Kremlsprecher Dmitri Peskow laut Agentur Interfax. Die Tätigkeiten der NATO fördern aus Sicht Peskows derzeit weder Sicherheit noch Stabilität in Europa, "sondern sind im Gegenteil ein destabilisierender Faktor".
+++ 13:55 Macron hält Moskaus Äußerungen nach Telefonat für "bizarr und bedrohlich" +++
Nach einem Telefonat zwischen dem französischen Verteidigungsminister Lecornu und dessen russischen Amtskollegen Schoigu weist Frankreichs Staatschef Macron die Äußerungen Moskaus als "bizarr und bedrohlich" zurück. Diese hätten zu einer "Manipulation von Information" in der russischen Berichterstattung geführt, sagt Macron. Die französische Initiative für das Telefonat habe darauf abgezielt, Russland "nützliche Informationen" über die Hintergründe des tödlichen Anschlags auf einen Konzertsaal in der Nähe von Moskau zukommen zu lassen, betont er. Nach dem Telefonat hatte das russische Verteidigungsministerium angedeutet, dass der französische Geheimdienst möglicherweise in den Anschlag verwickelt sein könnte. "Das Regime in Kiew tut nichts ohne die Zustimmung seiner westlichen Aufseher. Wir hoffen, dass in diesem Fall nicht der französische Geheimdienst dahintersteckt", erklärte das Ministerium.
+++ 13:30 Thiele: "Stoltenberg rüttelt tatsächlich am Status quo" +++
NATO-Generalsekretär Stoltenberg will mit den Mitgliedsstaaten des Bündnisses die Unterstützung für die Ukraine massiv ausbauen. Damit leite der Norweger einen grundlegenden Strategiewechsel ein, der zum Teil nicht nachvollziehbar sei, sagt Militärexperte Ralph Thiele.
+++ 13:24 Lettland will Ukraine noch diesen Monat Munition und Waffen liefern +++
Lettland wird der Ukraine weitere Militärhilfe für den Abwehrkampf gegen Russland leisten. Regierungschefin Evika Silina kündigt nach einem Treffen mit ihrem ukrainischen Amtskollegen Denys Schmyhal ein neues Hilfspaket an. Demnach sollen im April aus den Beständen der Armee des baltischen EU- und NATO-Landes materielle und technische Mittel übergeben werden. Geliefert würden Munition, Sprengstoff und Waffen sowie Transportgeräte, persönliche Ausrüstung und Hilfsausstattung, sagt Silina in Riga. Außerdem werde Lettland bald die ersten Drohnen im Wert von einer Million Euro in die Ukraine schicken.
+++ 13:17 Pistorius ist offen für NATO-Ukraine-Fonds +++
Bundesverteidigungsminister Boris Pistorius hat den Vorschlag eines 100-Milliarden-Euro-Topfes der NATO für Ukraine-Militärhilfe als "erwägenswert" bezeichnet. Alles, was der Ukraine helfe, sei sinnvoll, sagt Pistorius in Berlin. Allerdings müsse man vermeiden, dass es zu Doppelungen bei Zuständigkeiten komme. Zudem müssten bereits geleistete nationale Beiträge für die Ukraine mit eingerechnet werden.
+++ 13:02 Mann spionierte angeblich für Deutschland – zwölf Jahre Haft in Sibirien +++
Zu zwölf Jahren Haft ist ein Mann in Sibirien verurteilt worden, der militärische Informationen gesammelt haben und versucht haben soll, diese an Deutschland weiterzugeben. Der 46-Jährige werde seine Strafe wegen "Hochverrats" in einem Straflager mit strengen Haftbedingungen absitzen, teilen die Staatsanwaltschaft der russischen Region Omsk und Geheimdienste mit. Der ehemalige Mitarbeiter einer Militärfirma habe vorgehabt, die Informationen an "Vertreter Deutschlands" weiterzugeben, erklärt der russische Geheimdienst FSB laut der Nachrichtenagentur Interfax. Im Austausch dafür habe der Verurteilte vorgehabt, mit seiner Familie nach Deutschland zu ziehen. Der FSB habe den Mann im Juni 2023 festgenommen und einen USB-Stick sichergestellt, auf dem sich Informationen zu einer Armeeeinheit in Omsk und hochgradigen Offizieren befanden, berichtet Interfax weiter.
+++ 12:59 Bundeswehr erhält einheitliches Operatives Führungskommando +++
Verteidigungsminister Pistorius will die Verteidigungsfähigkeit der Bundeswehr mit einem einheitlichen Operativen Führungskommando stärken. Zudem werde die Bundeswehr entlang von vier Teilstreitkräften mit einem gemeinsamen Unterstützungsbereich umorganisiert, teilt der SPD-Politiker bei der Vorstellung der neuen Struktur mit. Zudem meldet er neuen Finanzbedarf für die Bundeswehr im Haushalt 2025 an. Im kommenden Jahr brauche er 6,5 Milliarden Euro mehr, sagt er in Berlin. Mehr dazu lesen Sie hier.
+++ 12:44 Kiew meldet Toten und Verletzte durch Angriffe auf Infrastruktur +++
Russland hat laut ukrainischen Angaben erneut auf die Energieinfrastruktur der Ukraine gezielt. Ein Techniker sei in der Region Sumy durch ein Bombardement getötet worden, meldet das Energieministerium in Kiew. Auch seien Kraftwerke im Raum Dnipro und Charkiw unter Beschuss geraten, wodurch es zu Bränden gekommen sei. Ein Wachmann und ein weiterer Techniker wurden demnach verletzt.
+++ 12:28 Baerbock verortet Bystron-Affäre als hybride Kriegsführung +++
Außenministerin Baerbock sieht die Affäre um angebliche Geldzahlungen aus Russland an den AfD-Bundestagsabgeordneten und Europawahlkandidaten Petr Bystron im Zusammenhang mit der hybriden Kriegsführung von Kremlchef Wladimir Putin. Das Vorgehen ziele darauf ab, Demokratien in Europa von innen auszuhöhlen und zu untergraben, sagt sie. Dabei werde auf die Spaltung von Gesellschaften, Desinformation und Fake News gesetzt. Die tschechische Zeitung "Denik N" hatte berichtet, Bystron stehe im Verdacht, mit der prorussischen Internetplattform "Voice of Europe" in Kontakt gestanden zu haben, die das Prager Kabinett jüngst auf die nationale Sanktionsliste gesetzt hatte. Möglicherweise habe er auch Geld entgegengenommen. Bystron sagt dazu gegenüber der Funke-Mediengruppe: "Ich habe kein Geld angenommen, um prorussische Positionen zu vertreten."
+++ 12:18 Nawalny wird posthum mit Friedenspreis Dresden geehrt +++
Der Friedenspreis Dresden geht in diesem Jahr postum an den russischen Oppositionspolitiker Alexej Nawalny. Seine Witwe, Julija Nawalnaja, werde die Auszeichnung im Mai im Schauspielhaus Dresden entgegennehmen, teilt das Staatsschauspiel mit. Der "Dresden-Preis" wird an Persönlichkeiten verliehen, die sich in besonderem Maße um Frieden und Völkerverständigung verdient gemacht haben. Bisherige Preisträger sind unter anderem der frühere sowjetische Präsident Michail Gorbatschow, Pianist und Dirigent Daniel Barenboim, Kriegsfotograf James Nachtwey sowie Whistleblower Daniel Ellsberg. Mehr dazu lesen Sie hier.
+++ 12:03 Scholz würdigt NATO: "Ohne Sicherheit ist alles nichts" +++
Bundeskanzler Olaf Scholz würdigt die NATO zum 75. Jahrestag ihrer Gründung als wichtigen Garanten für Deutschlands Sicherheit. "Ohne Sicherheit ist alles nichts", schreibt Scholz bei X. "Und Sicherheit ist das, wofür 75 Jahre Nato stehen." Das Militärbündnis werde auch in Zukunft "wertvoll und stark bleiben, weil wir gemeinsame Werte teilen", betont Scholz und nennt dabei "Freiheit, Demokratie, die Stärke des Rechts und die Achtung der Würde eines jeden Menschen". Ähnlich äußert sich Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier in einem Schreiben an NATO-Generalsekretär Jens Stoltenberg: "Nie zuvor haben wir in Europa, wir in Deutschland so sehr gespürt, dass wir die NATO für unsere eigene Sicherheit, für den Schutz unserer Freiheit und Demokratie brauchen."
+++ 11:42 Britischer Minister: "Sind zu Vorkriegswelt übergegangen" +++
Großbritanniens Verteidigungsminister Grant Shapps hebt die Bedeutung der NATO hervor. "Wir sind von einer Nachkriegs- zu einer Vorkriegswelt übergegangen", schreibt Shapps in einem Gastbeitrag für die britische Zeitung "Telegraph" zum 75-jährigen NATO-Jubiläum. "Russland bedroht unsere Nachbarn. China ist zunehmend aggressiv. Iran nutzt seine Stellvertreter, um regionales Unheil vom Nahen Osten bis zur Meerenge am Jemen anzurichten", fährt er fort. "Und Nordkorea rasselt kontinuierlich mit dem nuklearen Säbel. Diese bösartigen Mächte verbünden sich zunehmend und unsere Demokratie steht in ihrem Fadenkreuz." Shapps ruft dazu auf, die Ukraine noch stärker zu unterstützen. Die NATO-Mitglieder müssten zudem mehr für Verteidigung ausgeben - für Munition und Lagerbestände.
+++ 11:25 Charkiw meldet massiven Stromausfall nach Angriffen +++
In der Stadt Charkiw und der umliegenden Region im Nordosten der Ukraine sind rund 350.000 Menschen von der Stromversorgung abgeschnitten. Ursache sei ein Drohnen-Angriff Russlands in der Nacht teilt das Energieministerium mit.
+++ 11:16 Baerbock zu Ukraine-Verteidigung: "Sonst droht Krieg acht Autostunden von Berlin" +++
Beim NATO-Treffen in Brüssel verurteilt Bundesaußenministerin Baerbock Russlands Angriffskrieg, der "jeden Kompass der Menschlichkeit" verloren habe. Der Westen müsse die Wehrhaftigkeit der Ukraine gewährleisten, da der Krieg sonst auch die Außengrenzen der EU erreiche.
+++ 11:07 Besatzung in Cherson: Zwei Menschen bei ukrainischem Drohnen-Angriff getötet +++
Zwei Menschen wurden nach Angaben der unter russischer Aufsicht stehenden Behörden in den besetzten Teilen der Region Cherson bei einem ukrainischen Drohnen-Angriff getötet. Das teilt das von Russland eingesetzte Verwaltungsmitglied der lokalen Verwaltung, Andrej Alexeenko, mit.
+++ 10:49 Kühnert lässt Geburtstagsgrüße an Schröder sein: "Mehr als eine Meinungsverschiedenheit" +++
Kevin Kühnert, Generalsekretär der SPD, wird Ex-Kanzler Gerhard Schröder, der am 7. April 80 Jahre alt wird, nicht zum Geburtstag gratulieren. "Nein, wir haben, glaube ich, keine Begegnungen in den nächsten Tagen vorgesehen", so Kühnert im ntv Frühstart. Dass der amtierende SPD-Generalsekretär dem ehemaligen SPD-Bundeskanzler nicht gratuliere, sei ungewöhnlich. "Wir haben immer mal Meinungsverschiedenheiten, aber das, was wir seit zwei Jahren miteinander haben, die SPD-Spitze und Gerhard Schröder, das ist mehr als eine Meinungsverschiedenheit. Gerhard Schröder findet seit zwei Jahren keine klaren Worte zum völkerrechtswidrigen Angriffskrieg von Wladimir Putin, den er weiter einen Freund nennt, für dessen Staatsunternehmen er tätig war und ist. Und das ist für uns keine Grundlage, auf der wir miteinander so tun wollen, als sei alles in bester Ordnung." Schröder selbst bezeichnet in einer ARD-Dokumentation den Generalsekretär als "armen Wicht" und die SPD-Vorsitzenden Saskia Esken und Lars Klingbeil als "armselige Gestalten".
+++ 10:25 Munz: "Moskau will bis Jahresende zwei neue Armeen aufstellen" +++
Lange halten sich Vermutungen, Russland werde nach der Präsidentschaftswahl eine Teilmobilmachung veranlassen. Dies dementiert der Kreml nun allerdings. Moskau habe ohnehin ganz andere Mittel und Wege, seine Armee aufzustocken, berichtet ntv-Reporter Rainer Munz.
+++ 10:16 Stoltenberg ruft Europa und USA zur Einheit auf +++
Die NATO begeht ihr 75-jähriges Bestehen, ihr Generalsekretär appelliert: Die Nordamerikaner und die Europäer müssten weiter zusammenstehen. Denn sie seien "gemeinsam sicherer und stärker", sagt Jens Stoltenberg in seiner Rede. "Ich glaube nicht an Amerika allein", erklärt er. "Genauso wenig wie ich an Europa allein glaube. Ich glaube an Amerika und Europa zusammen." Unerlässlich sei aber eine "gerechte Lastenteilung" bei den Verteidigungsausgaben. Mehr dazu lesen Sie hier.
+++ 09:55 Inhaftierter Kremlkritiker Kara-Mursa: "Regierung kann mit uns machen, was sie will" +++
Der Kremlkritiker Wladimir Kara-Mursa befindet sich seit Ende Januar in Isolationshaft in einer Strafkolonie in Sibirien. Die "Bild"-Zeitung schreibt, dass sie mit ihm in Kontakt getreten sei. In einem Brief berichtet er demnach über sein Leben in Haft: So sei er von anderen Gefangenen völlig isoliert. Seit seiner Verhaftung vor zwei Jahren habe er nur ein Mal mit seiner Frau telefonieren könne, zwei Mal mit seinen Kindern. Zwischen 5 und 21 Uhr werde er mit einem Radioprogramm beschallt, ohne es abstellen zu können. Weiter heißt es: "Ich verlasse meine Zelle nur für anderthalb Stunden am Tag, wenn ich im Innenhof des Gefängnisses 'laufe' (nur im Kreis). Der Hof ist nicht viel größer als das Zimmer, aber durch das Gitter oben kann man den Himmel sehen." Kara-Mursa war im April 2023 wegen "Hochverrats" zu 25 Jahren Gefängnis verurteilt worden, nachdem er Russland bei einer Rede in den USA "Kriegsverbrechen" in der Ukraine vorgeworfen hatte. Nach eigenen Angaben überlebte er zwei Giftattentate durch den russischen Inlandsgeheimdienst: "Viele meiner Kollegen und Genossen sitzen jetzt wie ich im Gefängnis, weil sie sich Putin und seinem Krieg in der Ukraine widersetzt haben. Wir verstehen vollkommen, dass die Regierung mit uns alles machen kann, was sie will."
+++ 09:24 Ministerium: Drohnen über Russland abgeschossen +++
Russland meldet erneut ukrainische Drohnenangriffe auf russisches Territorium. Über den Regionen Belgorod und Tula seien fünf Drohnen abgeschossen worden, erklärt Moskau. Die Angaben sind nicht unabhängig zu überprüfen. Bei ihrem Abwehrkampf gegen die russische Invasion beschießt die Ukraine auch immer wieder russisches Staatsgebiet - sowohl in der Grenzregion als auch im Hinterland.
+++ 08:54 Baerbock bezeichnet NATO als Sicherheitsanker Europas +++
Außenministerin Annalena Baerbock bezeichnet die NATO zum 75-jährigen Bestehen und vor dem Hintergrund des Ukraine-Kriegs als zentralen Sicherheitsanker Europas. Zugleich ruft sie die NATO-Partner im Deutschlandfunk dazu auf, die von Russland angegriffene Ukraine maximal zu unterstützen, um langfristig Frieden sicherzustellen. Auch müssten die europäischen Staaten innerhalb des Bündnisses mehr für ihre eigene Sicherheit tun, indem sie verlässliche Ausgaben für die Verteidigung sicherstellten und langfristig gemeinsam in die Rüstungsindustrie investierten.
+++ 08:30 Ukraine: Hälfte der Drohnen bei nächtlichem Angriff abgeschossen +++
In der Nacht wird die Ukraine erneut mit Drohnen angegriffen: Von 20 Shahed-Kampfdrohnen seien 11 abgeschossen worden, schreibt der Generalstab der ukrainischen Armee an diesem Morgen. Zudem habe die russische Armee im Laufe des vergangenen Tages sechs Raketenangriffe, 85 Luftangriffe sowie 88 Attacken mit Mehrfachraketen durchgeführt. Drohneneinschläge gab es in der Nacht an mehreren Orten in Charkiw, wie der Bürgermeister mitteilt. Er spricht von insgesamt fünf Toten und zwölf Verletzten.
+++ 07:56 Moskau: Kommunikationskanäle mit NATO auf "Nullniveau" +++
Die Regierung in Moskau sieht sämtliche Kanäle zum Dialog mit der NATO auf einem kritischen Nullniveau angekommen. Die Verantwortung dafür liege in Washington und Brüssel, sagt der russische Vize-Außenminister Alexander Gruschko laut der staatlichen Nachrichtenagentur RIA. Die Beziehungen zwischen Russland und der NATO verschlechterten sich "vorhersehbar und absichtlich". Zugleich betont Gruschko, dass Russland nicht die Absicht habe, einen militärischen Konflikt mit der NATO oder ihren Mitgliedsstaaten zu beginnen.
+++ 07:24 ISW: Russland verstärkt wohl mechanisierte Angriffe +++
Laut der US-Denkfabrik "Institute for the Study of War" (ISW) verstärkt das russische Militär anscheinend seine mechanisierten Angriffe in der Ukraine. Sowohl Anzahl als auch Umfang solcher Panzerangriffe hätten in den letzten zwei Wochen zugenommen, heißt es in der Einschätzung. Dabei beruft sich die Denkfabrik unter anderem auf geolokalisiertes Filmmaterial und Angaben der ukrainischen Armee. Ende März hätten die Ukrainer bei Tonenke in der Nähe von Awdijiwka einen russischen mechanisierten Angriff "in der Größe eines Bataillons" zurückgeschlagen, heißt es. Dabei soll Russland mindestens 36 Kampfpanzer und 12 Schützenpanzer eingesetzt haben. Das ISW schreibt weiter, womöglich verstärke Russland seine mechanisierten Angriffe, bevor im Frühjahr schlammigeres Gelände eine solche Manöverführung erschwert. Auch könnte Russland die Materialknappheit der Ukraine ausnutzen und seine Angriffe verstärken, bevor neue Militärhilfen aus dem Westen eintreffen.
+++ 06:45 Kreml weist Mobilisierungs-Pläne zurück +++
Moskau plant nach eigenen Angaben keine neue Mobilisierung. Kremlsprecher Dmitri Peskow weist Angaben des ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj zurück, wonach Russland bis zum 1. Juni 300.000 Reservisten mobilisieren wolle. "Das ist nicht die Wahrheit", sagt Peskow der staatlichen russischen Nachrichtenagentur Tass zufolge. Russland hatte mehrfach erklärt, genügend Freiwillige für den Kriegsdienst zu haben. Eine neue Mobilmachung wie im Herbst 2022 soll es demnach nicht geben. Damals hatte es Proteste gegen die von Kremlchef Wladimir Putin veranlasste Zwangseinberufung von 300.000 Reservisten zum Krieg gegeben, Hunderttausende Männer flüchteten ins Ausland.
+++ 06:16 Merz: Europäer in NATO müssen mehr für Verteidigung tun +++
CDU-Chef Friedrich Merz fordert, dass die NATO "sehr viel mehr" für Sicherheit leisten muss als bisher. "Man muss es zum 75. Geburtstag der NATO heute wohl so sagen: Selten waren die Freiheit und der Frieden in Europa und in der Welt mehr gefährdet als ausgerechnet zum 75-jährigen Bestehen des erfolgreichsten Verteidigungsbündnisses der Welt", sagt Merz. "Deshalb müssen vor allem die Europäer in der NATO und zugleich in der EU in den nächsten Jahren sehr viel mehr für ihre Verteidigung unternehmen, als sie dies bisher getan haben." Die NATO bleibe dabei die wichtigste Institution für Freiheit und für Sicherheit, sagt er mit Blick auf Bemühungen, auch innerhalb der EU die Verteidigungszusammenarbeit auszubauen.
+++ 05:42 Suche nach Überlebenden in Trümmern von Charkiw +++
In der ukrainischen Großstadt Charkiw suchen die Rettungskräfte nach einem russischen Drohnenangriff unter den Trümmern eines Hochhauses nach Überlebenden. Man habe Lebenszeichen eines Menschen unter dem zerstörten Wohnhaus festgestellt, sagt der Bürgermeister von Charkiw, Ihor Terekow, im örtlichen Fernsehsender Suspilne. Unter den vier Toten sei eine Krankenschwester. Suspilne berichtet, bei den insgesamt fünf Angriffen seien drei Stockwerke eines 14-stöckigen Wohnhauses schwer beschädigt worden.
+++ 05:10 Estlands Präsident nennt Kiews Attacken auf russische Infrastruktur legitim +++
Bei einem Treffen mit dem ukrainischen Ministerpräsidenten Denys Shmyhal in Tallinn bekräftigt der estnische Präsident Alar Karis seine Unterstützung für die Angriffe der Ukraine auf militärische Ziele in Russland. Karis erklärt, es sei "völlig legitim, dass die ukrainischen Streitkräfte für die russische Armee wichtige Infrastruktur zerstören". Laut Mitteilung des Präsidentenbüros sagt Karis weiter: "Ich halte es für völlig legitim, dass die Ukraine militärische und andere Ziele in Russland angreift, die den Krieg unterstützen, um den Fortschritt der russischen Kriegsmaschinerie zu verlangsamen."
+++ 03:59 Zahl der Toten in Charkiw steigt auf fünf +++
Der Leiter der Militärverwaltung von Charkiw, Oleg Synegubow, meldet "mindestens vier" Angriffe auf die Stadt im Laufe der Nacht. Vier Menschen, darunter drei Rettungskräfte, starben in der Nacht bei einem Angriff auf Wohngebäude in einem dicht besiedelten Gebiet, erklärt der Bürgermeister der zweitgrößten Stadt der Ukraine, Igor Terekow, im Onlinedienst Telegram. Bei einem Angriff auf ein Wohngebäude in einem anderen Stadtteil gab es demnach einen weiteren Toten. Zudem werden aus Charkiw zwölf Verletzte gemeldet. Laut Terekow waren Schahed-Drohnen aus iranischer Produktion zum Einsatz gekommen.
+++ 02:59 Drohnenangriff auf Charkiw: Drei Retter getötet +++
Nach Angaben der Behörden der ukrainischen Region Charkiw haben russische Drohnen am frühen Morgen Wohnhäuser in der zweitgrößten Stadt der Ukraine angegriffen. Der Gouverneur der Region, Oleh Sinehubow, teilt auf Telegram mit, in einer der vier Angriffswellen seien drei Rettungskräfte getötet worden. Der Bürgermeister von Charkiw, Ihor Terekow, berichtet, ein Angriff habe einen Brand ausgelöst. Teile eines Gebäudes seien zusammengestürzt.
+++ 01:59 Selenskyj warnt Westen vor russischen Offensivplänen +++
Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj bittet angesichts befürchteter neuer russischer Offensiven die westlichen Verbündeten erneut mit Nachdruck um Hilfe für einen Sieg des Landes. "Wir müssen diesen Krieg gewinnen. Das ist eine historische Chance für die Ukraine, den russischen Revanchismus zu durchkreuzen, und wir müssen sie ergreifen", sagt Selenskyj in seiner abendlichen Videobotschaft. Der Ukraine sei klar, was Russland vorhabe und wozu das Land Soldaten rekrutiere, sagt der Präsident, ohne Details zu nennen. Experten erwarten, dass Russland einen neuen Großangriff planen könnte, um nicht nur die bisher teils besetzten ukrainischen Gebiete Luhansk, Donezk, Saporischschja und Cherson komplett unter Moskaus Kontrolle zu bringen. Die russische Armee könnte auch versuchen, die Regionen Charkiw und Odessa zu annektieren. Der Machtapparat in Moskau hat diese Regionen zuletzt immer wieder als historische russische Gebiete bezeichnet.
+++ 00:44 Union dringt auf fundamentalen Bundeswehr-Umbau +++
Die Union fordert Verteidigungsminister Boris Pistorius auf, sich bei der Bundeswehr-Strukturreform nicht mit kleinen Schritten zu begnügen. "Notwendig sind klare und tiefgreifende Maßnahmen, um aus der Friedensarmee Bundeswehr, die maximal durch die Entsendung relativ kleiner Truppenkontingente in Auslandseinsätze vollauf beschäftigt war, eine umfassend einsatzfähige Armee für die Landes- und Bündnisverteidigung zu machen", sagt Vize-Unionsfraktionschef Johann Wadephul dem Redaktionsnetzwerk Deutschland (RND). Der SPD-Politiker habe "die Latte der Erwartungen sehr hoch gehängt". Dies müsse er jetzt erfüllen und nicht nur Marginalien liefern. Pistorius will die Pläne für eine Strukturreform am heutigen Donnerstag vorstellen.
+++ 23:41 Paris dementiert "Dialog" über Ukraine mit Moskau +++
Nach dem ersten Telefongespräch der Verteidigungsminister Frankreichs und Russlands seit 2022 haben Moskau und Paris widersprüchliche Angaben zum Inhalt des Gesprächs gemacht. Das russische Verteidigungsministerium erklärte nach dem Telefonat, Minister Sergej Schoigu und sein französischer Amtskollege Sébastien Lecornu hätten "Bereitschaft zum Dialog über die Ukraine festgestellt". Das französische Verteidigungsministerium dementiert dies wenig später. "Frankreich hat nichts dergleichen akzeptiert oder vorgeschlagen", heißt es aus dem direkten Umfeld Lecornus. Der Minister habe "den Angriffskrieg, den Russland in der Ukraine begonnen hat, vorbehaltlos verurteilt".
+++ 22:58 Moskau: "Dialog" über Ukraine mit Paris +++
In ihrem ersten Telefongespräch seit 2022 haben die Verteidigungsminister Frankreichs und Russlands nach russischen Angaben eine "Bereitschaft zum Dialog über die Ukraine festgestellt". Dies sei aus dem Telefongespräch zwischen dem russischen Minister Sergej Schoigu und seinem französischen Amtskollegen Sébastien Lecornu hervorgegangen, erklärt das russische Verteidigungsministerium am Abend. "Der Ausgangspunkt könnte die Friedensinitiative von Istanbul sein", erklärt das Verteidigungsministerium in Moskau weiter. Der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan hatte sich im März bei einem Besuch des ukrainischen Staatschefs Wolodymyr Selenskyj als Gastgeber für Friedensverhandlungen zwischen Russland und der Ukraine angeboten.
+++ 21:55 Steinmeier: "Ukraine so lange zur Seite stehen, wie es nötig ist" +++
Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier sichert der NATO zu ihrem 75. Geburtstag die volle Unterstützung Deutschlands auch in der Zukunft zu. "Wir werden weiterhin in unser Militär investieren, verlässlich und dauerhaft zwei Prozent für Verteidigung ausgeben, den europäischen Pfeiler in der NATO stärken und der Ukraine so lange zur Seite stehen, wie es nötig ist", verspricht Steinmeier in einem Schreiben an NATO-Generalsekretär Jens Stoltenberg. Dafür gebe es viele gute Gründe - auch jenseits möglicher Wahlergebnisse in Europa oder in den USA. "Der Hauptgrund ist: Noch nie waren die Stärke und die Geschlossenheit der NATO so wichtig. Noch nie haben wir in Europa, haben wir in Deutschland so unmittelbar gespürt, dass wir die NATO für unsere eigene Sicherheit, für den Schutz unserer Freiheit und Demokratie brauchen"
Alle früheren Entwicklungen können Sie hier nachlesen.
Quelle: ntv.de, jpe/mau/hul/dpa/AFP/rts/AP