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Verteidigungsminister sprechen Paris und Moskau telefonieren wieder miteinander

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Als kurz vor der russischen Invasion in der Ukraine kaum noch jemand mit Präsident Putin sprach, reiste Emanuel Macron dennoch nach Moskau.

Als kurz vor der russischen Invasion in der Ukraine kaum noch jemand mit Präsident Putin sprach, reiste Emanuel Macron dennoch nach Moskau.

(Foto: picture alliance / Russian Look)

Frankreich führt vor der russischen Invasion bis zuletzt Gespräche mit Moskau, man bleibt gar bis Oktober 2022 im Kontakt. Nun telefonieren die Verteidigungsminister erstmals wieder miteinander. Frankreich bietet Zusammenarbeit an, ruft Moskau aber auf, Instrumentalisierungen zu unterlassen.

Die Verteidigungsminister Frankreichs und Russlands, Lecornu und Schoigu, haben nach Angaben aus Paris erstmals seit Oktober 2022 ein Telefongespräch geführt. Dabei hätten die beiden Minister über den russischen Krieg in der Ukraine sowie den von der Dschihadistenmiliz Islamischer Staat (IS) reklamierten Angriff auf eine Konzerthalle bei Moskau gesprochen, erklärte das französische Verteidigungsministerium.

Der französische Verteidigungsminister Sébastien Lecornu habe an die Bereitschaft Frankreichs zu einem "verstärkten Austausch" mit Moskau im Kampf gegen den Terrorismus erinnert, hieß es weiter. Zugleich habe er "den Angriffskrieg, den Russland in der Ukraine begonnen hat, vorbehaltlos verurteilt".

Mit Blick auf den Anschlag in Moskau sagte Lecornu demnach, Frankreich verfüge über keinerlei Informationen, die auf Verbindungen zur Ukraine hindeuteten. Er habe Russland dazu aufgefordert, "jede Instrumentalisierung einzustellen", fuhr das Ministerium fort.

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Maskierte Angreifer waren am 22. März in die voll besetzte Crocus City Hall im nordwestlich gelegenen Moskauer Vorort Krasnogorsk eingedrungen und hatten dort das Feuer eröffnet. Dabei wurden mindestens 144 Menschen getötet. Der IS reklamierte die Tat kurz nach dem Angriff für sich. Der russische Präsident Wladimir Putin räumte zwar ein, dass "radikale Islamisten" für die Tat verantwortlich seien - er sprach aber von Verbindungen der Täter in die Ukraine.

Frankreich lässt Kontakt zu Russland nicht abreißen

Frankreichs Präsident Macron hatte Russland nach dem Angriff eine "verstärkte Zusammenarbeit" mit Blick auf die Terrorbekämpfung angeboten. Der Staatschef hatte 2022 in einer Reihe von Telefonaten versucht, Putin von einer Invasion der Ukraine abzubringen. Auch nach Beginn des Einmarsches blieb Macron in telefonischem Kontakt zu Putin, mittlerweile sind die Telefonate jedoch eingestellt.

Macron hatte seine Haltung gegen Russland zuletzt weiter verschärft. So schloss er im Februar den Einsatz von Bodentruppen durch sein Land in der Ukraine nicht aus.

Quelle: ntv.de, als/AFP

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