Verheerender Anschlag 21 Hochzeitsgäste sterben
06.08.2009, 13:39 UhrZwei Wochen vor den Präsidentschaftswahlen in Afghanistan ist der Süden des Landes von einem Anschlag erschüttert worden. Die Bombe, die am Straßenrand versteckt war, riss bei ihrer Explosion einen Traktor samt Anhänger mit sich.

In der südafghanischen Provinz Helmand kommt es immer wieder zu Anschlägen und Kämpfen zwischen dem US-Militär und den Taliban.
(Foto: REUTERS)
Bei einem verheerenden Bombenanschlag im Süden Afghanistans sind 21 Zivilisten ums Leben gekommen. Die Bombe im Bezirk Sangin in der Unruheprovinz Helmand war am Straßenrand deponiert, wie ein Armeevertreter und das afghanische Innenministerium mitteilten. Sechs weitere Menschen wurden den Angaben zufolge verletzt.
Wie der Polizeichef der Unruheprovinz Helmand, Assadullah Schersad, mitteilte, waren die Menschen auf einem Traktor mit Anhänger zu einer Hochzeit unterwegs, als der am Straßenrand versteckte Sprengsatz explodierte. Die Behörden machten die radikal-islamischen Taliban für die Tat verantwortlich.
Nach Polizeiangaben starben zudem fünf Polizisten bei einem weiteren Bombenanschlag in Helmand. Drei Sicherheitskräfte seien verletzt worden. Im Westen des Landes wurde ein US-Soldat der Internationalen Schutztruppe ISAF durch eine Sprengfalle getötet. Das teilte die NATO-geführte ISAF mit. Einzelheiten wurden nicht bekannt.
Im Süden Afghanistans toben heftige Kämpfe zwischen dem US-Militär und den radikal-islamischen Taliban. In den vergangenen Wochen ist die Gewalt in Afghanistan neu eskaliert. In Afghanistan finden am 20. August Präsidentschafts- und Regionalwahlen statt; die Taliban wollen das Land vorher weiter destabilisieren.
Erst am Mittwoch wurden bei einem Bombenanschlag in der Provinz Nangarhar im Osten des Landes nach offiziellen Angaben sechs Zivilisten in ihrem Auto getötet, als sie auf dem Weg zu einem Treffen mit örtlichen Regierungsvertretern waren. Der neue NATO-Generalsekretär Anders Fogh Rasmussen war am Mittwoch nach Afghanistan gereist, wo er sich für ein stärkeres militärisches Vorgehen aussprach.
Quelle: ntv.de, AFP/dpa