Politik

Frau Berkhan aus Braunschweig 250.000 Haushalts-Minijobs angemeldet

Minijobber putzen und pflegen vor allem.

Minijobber putzen und pflegen vor allem.

(Foto: dpa)

Der Putzfrau oder Pflegekraft das Geld für ihre Arbeit bar in die Hand drücken, so machen das noch immer viele. Doch der Gesetzgeber will die Schwarzarbeit in Privathaushalten eindämmen und meldet einen Teilerfolg. Inzwischen sind 250.000 Minijobs in diesem Bereich ordentlich angemeldet.

Zehn Jahre nach der Einführung der Minijobs meldet die dafür zuständige Behörde die 250.000. Anmeldung in einem Privathaushalt. Obwohl geschätzt vier Millionen Deutsche schwarz bei einem privaten Arbeitgeber arbeiten, ist die Minijob-Zentrale der Deutschen Rentenversicherung Knappschaft-Bahn-See mit der Zahl der Anmeldungen zufrieden: "Die Anmeldung ist freiwillig und es drohen keine Kontrollen - anders als bei den rund sieben Millionen Minijobern im gewerblichen Bereich", sagte Erik Thomsen, Leiter der Minijob-Zentrale in Essen.

Als 250 000. Minijobberin wurde Marita Berkhan aus Braunschweig gemeldet. Die KBS ist seit zehn Jahren bundesweit für die Verwaltung zuständig. Wer bis zu 450 Euro im Monat verdient, fällt unter die Minijob-Regelung. Der Arbeitgeber zahlt pauschal 14,4 Prozent des Lohns an die KBS. Dafür sind die Minijobber dann kranken-, unfall- und rentenversichert.

Vor allem Putzhilfen und vermehrt auch Pfleger für Angehörige werden laut Thomsen in Privathaushalten beschäftigt. Zum Januar 2013 wurde die Verdienstgrenze für Minijobs auf 450 Euro angehoben.

Kritik von Gewerkschaften

Die hohe Zahl der Schwarzarbeiter deutet jedoch darauf hin, dass das Minijob-Gesetz auch im privaten Bereich umstritten bleibt. "Es ist ein Einfallstor für illegale Beschäftigung", sagt Jan Jurczyk von der Bundeszentrale der Dienstleistungsgewerkschaft Verdi. Oft würden die Arbeitnehmer als 450-Euro-Jobber angemeldet, arbeiteten aber viel länger.

Hartz-IV-Empfänger meldeten sich zudem oft nicht an, weil ihnen dann selbst der geringe Lohn von den Leistungen abgezogen werde. Als positiv sieht Jurczyk allerdings, dass das Gesetz vielen Familien ermöglicht, legal eine Hilfe zu engagieren.

Quelle: ntv.de, sba/dpa

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