China startet "Erziehungsprogramm" 300 Mönche verschleppt
23.04.2011, 10:44 UhrDie Verhaftung des chinesischen Künstlers Ai Weiwei und anderer Intellektueller hat weltweit Proteste hervorgerufen. Wie eine Menschenrechtsorganisation berichtet, verschleppen chinesische Sicherheitskräfte nun auch mehr als 300 buddhistische Mönche. Bei dem Angriff auf das Kloster Kirti werden demnach zwei Menschen getötet.
Bei einem gewaltsamen Einsatz gegen buddhistische Mönche haben chinesische Sicherheitskräfte einer Menschenrechtsorganisation zufolge zwei Tibeter getötet. Wie die Aktivistengruppe Campaign for Tibet mitteilte, stürmten Polizisten Donnerstagnacht das Kloster Kirti in der Provinz Sichuan. Mehr als 300 Mönche seien verschleppt worden. Gläubige, die vor dem Kloster Wache hielten, seien zusammengeschlagen worden. Zwei etwa 60 Jahre alte Tibeter seien dabei getötet worden.
Zahlreichen Menschen seien Arme und Beine gebrochen worden, erklärte die in den USA ansässige Organisation mit zahlreichen Kontakten zu Exil-Tibetern unter Berufung auf einen Mönch. Eine ältere Frau habe einen dreifachen Beinbruch erlitten. Um ihre Schreie zu unterdrücken, sei ihr Stoff in den Mund gestopft worden. Die Polizei des Bezirks Aba, in dem das Kloster liegt, erklärte, ihr lägen keine Informationen über den Vorfall vor. Einheimische wollten sich nicht äußern.
Die amtliche Nachrichtenagentur Xinhua berichtete, die örtlichen Behörden hätten wegen "illegaler Aktivitäten" von einigen Mönchen ein "legales Erziehungsprogramm" in der Region gestartet. Mitte März war in Sichuan ein Mönch nach einer Selbstanzündung gestorben. Seine Leiche wurde daraufhin ins Kloster Kirti gebracht. Die Selbstanzündung sei ein "sorgfältig geplantes Verbrechen", das Unruhe habe stiften sollen, berichtete Xinhua in einem weiteren Bericht.
Quelle: ntv.de, AFP