Politik

Arbeitsmarkt im Winterschlaf 4,3 Mio Arbeitslose

Die Zahl der Arbeitslosen ist im Januar auf 4,29 Millionen gestiegen. Dies berichtet die "Bild"-Zeitung in ihrer Ausgabe von Mittwoch. Danach waren im Januar rund 326.000 Menschen mehr ohne Arbeit als im Dezember. Dies ist die größte Zunahme der Arbeitslosigkeit innerhalb eines Monats seit Januar 1997. Die offiziellen Zahlen will an diesem Mittwoch der Präsident der Bundesanstalt für Arbeit, Bernhard Jagoda, in Nürnberg bekannt geben.

Auch im Jahresvergleich stieg die Arbeitslosigkeit mit 197.000 erwerbslosen Männern und Frauen deutlich stärker als im Durchschnitt der Vormonate. Im Jahresvergleich war die Zahl der Arbeitslosen so stark zuletzt im Dezember 1997 angestiegen. Die Arbeitslosenquote lag im Januar bei 10,4 Prozent nach 9,6 Prozent im Dezember.

In den alten Bundesländern kletterte die Zahl der Arbeitslosen binnen Monatsfrist um rund 207.000 auf etwa 2,8 Millionen, in den neuen Bundesländern um rund 119.000 auf knap 1,5 Millionen zu. Im Westen betrug die Arbeitslosenquote jetzt 8,3 Prozent (Dezember: 7,7 Prozent) und im Osten 19,1 Prozent (Dezember: 17,6 Prozent).

Arbeitsmarkt-Experten führen den erneut kräftigen Anstieg der Stellungslosen in Deutschland überwiegend auf den Winter zurück, der alljährlich die Erwerbslosenzahlen in die Höhe treibe. Dieses Mal habe die lang anhaltende Frostperiode besonders stark auf den Arbeitsmarkt durchgeschlagen. Zu diesem Saisoneffekt komme die Auswirkung der konjunkturellen Talfahrt hinzu. Wie stark sich die Wirtschaftslage auf die Erwerbslosenzahl auswirke, sei allerdings nicht genau zu beziffern, hieß es.

Kabinett berät Ausweitung des Mainzer Kombilohnmodells

Die Arbeitsmarktpolitik steht am Mittwoch auch auf der Tagesordnung des Bundeskabinetts. Zur Bekämpfung der Arbeitslosigkeit will die Ministerrunde unter Leitung von Bundeskanzler Gerhard Schröder darüber beraten, das Mainzer Kombilohnmodell für Langzeitarbeitslose bundesweit einzuführen. Darauf hatte sich die Koalition Mitte Januar verständigt.

Das Modell verspricht Sozialhilfeempfängern bei Annahme eines gering bezahlten Jobs Zuschüsse zu den Sozialbeiträgen und zum Kindergeld. Bislang ist die Regelung auf Rheinland-Pfalz und Brandenburg beschränkt. Ab Mitte März soll das Modell bundesweit zum Tragen kommen.

Quelle: ntv.de

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