Datenklau in Bundesbehörden 500 Computer verschwunden
20.03.2008, 11:36 UhrAus Bundesbehörden sind in den vergangenen drei Jahren mehrere hundert Computer spurlos verschwunden. Das geht aus einer Antwort der Bundesregierung auf eine Anfrage der FDP hervor, wie die "Bild"-Zeitung berichtete. Danach sind aus Bundesbehörden seit dem 1. Januar 2005 rund 500 Notebooks und PC gestohlen worden oder verloren gegangen. Die FDP nannte den Computerschwund außerordentlich besorgniserregend. Das Bundesinnenministerium wies Sicherheitsbedenken zurück.
Der Parlamentarische Geschäftsführer der FDP-Bundestagsfraktion, Jan Mücke, verlangte ebenso wie FDP-Fraktionsvize Carl-Ludwig Thiele weitere Aufklärung. Die Liberalen wollen von der Bundesregierung wissen, welche Behörden und welche Daten betroffen sind. Bislang wisse man nicht, ob auch sensible Daten dabei seien, räumte Mücke ein. Es könnten aber auch höchst sicherheitsrelevante Daten betroffen sein, sagte der FDP-Abgeordnete und verwies auf entsprechende Vorfälle in Großbritannien, wo Anfang des Jahres persönliche Daten britischer Bürger gestohlen und auf der Straße gefunden wurden.
Zu den Sicherheitsbedenken sagte eine Sprecherin des Bundesinnenministeriums, sensible Daten seien auf den Festplatten durch eine entsprechende Software absolut sicher geschützt. Ein Dritter könne sich keinen Zugang verschaffen. Mücke bezweifelte dies. Jeder codierte Rechner könne auch decodiert werden.
Das Bundesinnenministerium hält die Anzahl der in drei Jahren verschwundenen Computern für nicht beunruhigend. Gemessen an der Zahl der Bundesbeschäftigten von etwa 480.000 liege der Computerschwund auch im Vergleich zu Privatfirmen "im absolut üblichen Verhältnis". Vergleichszahlen über Computerdiebstahl in der Privatwirtschaft liegen Mücke zufolge nicht vor.
Quelle: ntv.de