Politik

Dortmund wehrt sich 6000 gegen Neonazi-Aufmarsch

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(Foto: REUTERS)

In Dortmund haben am Samstag rund 6000 Menschen bei fast 30 Demonstrationen und Veranstaltungen gegen einen Aufmarsch von 700 Rechtsextremisten demonstriert. Zu größeren Zwischenfällen kam es bis zum frühen Sonntagmorgen nach Polizeiangaben nicht. Allerdings bewarfen linksgerichtete Demonstranten mehrfach Polizisten mit Steinen und Böllern. Zehn Polizisten wurden dabei verletzt. Auch 15 Polizeiwagen wurden durch Steinwürfe beschädigt.

Insgesamt kamen mehr als 200 Demonstranten des linken Spektrums wegen des Verdachts des Landfriedensbruchs vorübergehend in Polizeigewahrsam. 58 Randalierer wurden festgenommen. Für den Abend hatte die Stadt Dortmund zu einem "Friedensfest" unter dem Motto "Für Dortmund. Gegen Nazis" eingeladen, an dem rund 5000 Menschen teilnahmen. Dabei sollte unter anderem der irische Musiker Bob Geldof mitsamt Band auftreten.

Bei einer Attacke von vermutlich linksgerichteten Demonstranten auf Polizisten wurde der Fraktionsvorsitzende der Grünen im Dortmunder Stadtrat, Mario Krüger, verletzt. Er trug nach eigenen Angaben eine Platzwunde im Gesicht und eine Gehirnerschütterung davon. Er sei dazwischengegangen, als die Demonstranten die Polizisten mit schweren Pflastersteinen angriffen, sagte der 52- Jährige. Dabei habe er von einem Demonstranten einen Hieb oder Tritt bekommen. Bei der Attacke wurden auch Polizisten verletzt.

"Der braune Spuk ist für heute vorbei", erklärte die Vorsitzende der NRW-Grünen, Daniela Schneckenburger, in einer Mitteilung. Kritik übte sie am Bundesverfassungsgericht, das den Rechten-Aufmarsch letztinstanzlich genehmigt hatte. Damit habe das Gericht "der Demokratie einen Bärendienst erwiesen". Eine rein formaljuristische Beurteilung von Meinungsfreiheit stoße bei vielen engagierten Demokraten auf Unverständnis. "Damit hat das Gericht die Tür auch für künftige Aufmärsche von Rechtsextremen nicht geschlossen", so Schneckenburger.

Quelle: ntv.de, dpa

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