Größte Aktion dieser Art 700 Polizisten durchsuchen Nazi-Wohnungen
10.07.2013, 16:19 Uhr
Ein Journalist fotografiert beschlagnahmte Gegenstände.
(Foto: dpa)
Bayern geht gegen eine rechtsradikale Organisation mit rund 150 Mitgliedern vor. Bei den Razzien gegen das "Freie Netz Süd" sind alle Polizeipräsidien des Landes beteiligt.
Die bayerische Polizei ist mit 70 Durchsuchungen gegen das Neonazi-Netzwerk "Freies Netz Süd" (FNS) vorgegangen. 700 Beamte durchsuchten Wohnungen, Arbeitsstellen und Postfächer. Ziel sei es gewesen, die Strukturen des Netzwerks weiter aufzuklären und Beweise für ein geplantes Verbot zu sammeln, so Innenminister Joachim Hermann. Es seien alle Polizeipräsidien Bayerns beteiligt gewesen.
"Es ist die größte vereinsrechtliche Aktion gegen Angehörige der rechtsextremistischen Szene, die es je in Bayern gab", so der Minister. "Betroffen vom Einsatz war der größte Teil der führenden bayerischen Neonazi-Szene." Beschlagnahmt worden seien Unterlagen, Computer, Datenträger und einzelne Waffen.
Laut Ministerium ist das "Frei Netz Süd" zum ersten Mal Ende 2008 in Erscheinung getreten und wird seitdem vom Landesverfassungsschutz beobachtet. Dahinter stünden rund 20 Neonazi-Kameradschaften aus Bayern mit rund 150 Mitgliedern. Das "Mobilisierungspotenzial" liege bei rund 300 Personen. Der Verfassungsschutz vermutet, dass der Verein die Nachfolgeorganisation der 2004 verbotenen "Fränkischen Aktionsfront" ist.
Quelle: ntv.de