Politik

Gemeinsame atomare Abschreckung Achse Paris-London geplant

Frankreich und Großbritannien werden möglicherweise bald gemeinsam Atom-U-Boote auf Patrouille schicken. Vor den Parlamentwahlen in Großbritannien wird allerdings kaum konkretes zu diesem Thema zu erfahren sein. Auf höchster Ebene wird bereits seit zwei Jahren verhandelt.

Das französische Atom-U-Boot "Le Triomphant" (im Bild) war im Januar 2009 mit der britischen "HMS Vanguard kollidiert.

Das französische Atom-U-Boot "Le Triomphant" (im Bild) war im Januar 2009 mit der britischen "HMS Vanguard kollidiert.

(Foto: picture-alliance/ dpa)

Frankreich ist offenbar an einer Zusammenarbeit mit Großbritannien in der atomaren Abschreckung interessiert, trifft mit einem entsprechenden Vorstoß aber auf Widerstand. Zwischen Paris und London habe es Gespräche über mögliche gemeinsame Patrouillen von Atom-U-Booten gegeben, berichtete die britische Zeitung "Guardian" unter Berufung auf Vertreter beider Länder. Die Zurückhaltung Großbritanniens wurde in dem Bericht mit der im Frühjahr bevorstehenden Parlamentswahl begründet.

Frankreichs Präsident Nicolas Sarkozy und der britische Premierminister Gordon Brown sprachen dem Bericht zufolge bereits bei einem Treffen in London im März 2008 über Möglichkeiten einer gemeinsamen atomaren Abschreckung. Derzeit haben beide Länder ständig mindestens ein Atom-U-Boot auf Erkundungstour im Einsatz, was verstärkt öffentliche Kritik hervorruft.

Kollision im Atlantik

Im Januar 2009 waren zwei Atom-U-Boote aus Frankreich und Großbritannien im Atlantik zusammengestoßen. Die U-Boote gehörten zum atomaren Abschreckungspotenzial beider Länder. Beide Boote waren voneinander unabhängig auf Tauchfahrt, als sich der Zwischenfall ereignete. Sie hätten zusammen rund 250 Mann an Bord gehabt. Beide Schiffe können mit bis zu 16 Atomraketen ausgerüstet werden. Zunächst war unklar, wie es trotz hochmoderner Geräte zur Schallmessung zu dem Unfall Anfang Februar kommen konnte.

Quelle: ntv.de, rts/dpa

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