Politik

Deutschland zahlt 785 Millionen Afghanistan-Einsatz noch teurer

Die Kosten für den Afghanistan-Einsatz der Bundeswehr steigen immens in die Höhe. Grund dafür sind unter anderem gestiegene Personalausgaben und Betriebsausgaben.

Sorgenvolle Blicke bei Verteidigungsminister zu Guttenberg.

Sorgenvolle Blicke bei Verteidigungsminister zu Guttenberg.

(Foto: picture-alliance/ dpa)

In ihrem Antrag an den Bundestag zur Verlängerung des Mandats für die internationale Afghanistan-Schutztruppe ISAF beziffert die Bundesregierung die Ausgaben für das nächste Jahr auf rund 785 Millionen Euro. 2009 waren noch 570 Millionen Euro veranschlagt worden.

Ein Sprecher des Verteidigungsministeriums sagte in Berlin, Gründe für die Verteuerung seien gestiegene Personal- und Materialkosten. Dazu zählen die Erhöhung der Zulage für die in Afghanistan eingesetzten Soldaten von 92 auf 110 Euro pro Tag, Mehrkosten für Materialbeschaffung und - erhaltung sowie für Infrastrukturmaßnahmen wie den Flughafenausbau am Standort des deutschen Feldlagers Masar-i-Scharif in Nordafghanistan. Die Verteuerung des Einsatzes hat aber nichts zu tun mit bereits eingeplanten Kosten durch eine spätere Truppenaufstockung.

Der Bundestag befasst sich an diesem Donnerstag in erster Lesung mit dem Mandat, das am 13. Dezember ausläuft und bis zum 14. Dezember 2010 verlängert werden soll. Die jetzige Obergrenze von 4.500 Soldaten soll dabei nicht verändert werden. Die Zustimmung gilt als sicher. Aus Bundeswehrkreisen verlautet aber seit Wochen, dass sich die Militärführung auf eine spätere Aufstockung des deutschen Kontingents einstelle. Berichte über eine Anhebung auf 7.000 Soldaten waren im Herbst aber dementiert worden.

Verteidigungsminister Karl-Theodor zu Guttenberg (CSU) will für Beratungen über eine mögliche Aufstockung die neue Afghanistan- Strategie von US-Präsident Barack Obama und die internationale Afghanistan-Konferenz - vermutlich am 28. Januar in London - abwarten. Nach Informationen der "New York Times" will Obama zwischen 25.000 und 30.000 zusätzliche Soldaten an den Hindukusch schicken. Damit könnte sich der Druck auf die europäischen Bündnispartner erhöhen, ebenfalls mehr Kräfte einzusetzen.

Quelle: ntv.de, dpa

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