Ecowas-Einsatz in Mali nimmt Form an Afrikaner fordern mehr Beistand
19.01.2013, 16:04 Uhr
Französische Soldaten in Mali: Die Ecowas fordert, dass noch mehr Truppen in das Land geschickt werden.
(Foto: REUTERS)
2000 französische Soldaten kämpfen derzeit in Mali gegen die Islamisten im Norden des Landes. Die Ecowas stellt derzeit Truppen zusammen, um ebenfalls zur Hilfe zu eilen. Die Mitgliedsstaaten verlangen jetzt lautstark, dass sich weitere Weltmächte an dem Einsatz beteiligen.
Im Kampf gegen bewaffnete Islamisten in Mali hat die Westafrikanischen Wirtschaftsgemeinschaft Ecowas zu mehr internationaler Unterstützung aufgerufen. "Es ist an der Zeit, dass die Weltmächte und weitere Staaten und Organisationen die militärische Operation begleiten", sagte der Ecowas-Vorsitzende Alassane Ouattara. In dem "totalen und vielseitigen Krieg gegen Terrorismus in Mali" müsse die internationale Gemeinschaft nun ihre Solidarität mit Frankreich und Afrika zeigen, so der Präsident der Elfenbeinküste weiter.
In Abidjan, dem Regierungssitz der Elfenbeinküste, haben sich die Führer der 15 Ecowas-Staaten versammelt, um ihre militärische Unterstützung aufeinander abzustimmen. Dabei geht es unter anderem um die Truppenstärke, den Zeitrahmen für einen Einsatz sowie die Finanzierung. Die Ecowas-Mitglieder haben bereits zugesagt, mehr als 3500 Soldaten nach Mali zu entsenden. Tschad, das nicht zur Ecowas gehört, will weiteren 2000 Soldaten den Marschbefehl geben.
Frankreich schickt weitere Soldaten ins Land
"Frankreich wird keine Mühen scheuen, die internationale Gemeinschaft zu mobilisieren, um Mali bei der Vernichtung des Terrorismus zu helfen", sagte der französische Außenminister Laurent Fabius, der ebenfalls an dem Treffen teilnahm.
Frankreich hat unterdessen seine Bodentruppen in Mali weiter aufgestockt. Mittlerweile befinden sich 2000 Soldaten im Rahmen der "Operation Serval" in dem Krisenland, sagte Verteidigungsminister Le Drian. Die bisher als Obergrenze genannte Zahl von 2500 Soldaten vor Ort könnte womöglich überschritten werden, sagte Le Drian. Insgesamt sollten in Mali und den Nachbarländern Burkina Faso, Niger und Senegal 4000 Soldaten mobilisiert werden.
Der Einsatz der Franzosen trifft in der Heimat weiter auf Zustimmung. 65 Prozent der Franzosen haben sich in einer Umfrage des Meinungsinstituts Ifop für den Truppeneinsatz in dem westafrikanischen Staat ausgesprochen. Damit ist die Zustimmung sogar noch geringfügig gestiegen. Nach den ersten Luftangriffen hatten 63 Prozent der Befragte gesagt, sie unterstützten den Einsatz.
Die Islamisten, die seit April den Norden Malis kontrollieren, hatten vergangene Woche die Stadt Konna eingenommen. Zur Verhinderung eines weiteren Vordringens der Extremisten nach Süden war die französische Luftwaffe eingeschritten. Mit ihrer Unterstützung gelang es der malischen Armee inzwischen, Konna vollständig wieder einzunehmen.
Quelle: ntv.de, dpa/AFP