Politik

Anschlag auf koptische Christen Ägypten beschuldigt Armee des Islam

Der Anschlag auf koptische Christen in Ägypten geht nach Angaben des Innenministers auf das Konto einer palästinensischen Extremistengruppe. Die lobt den Anschlag, bestreitet aber jede Beteiligung.

Die ägyptischen Behörden sind von ihren Beweisen überzeugt.

Die ägyptischen Behörden sind von ihren Beweisen überzeugt.

(Foto: dpa)

Ägypten hat eine radikale palästinensische Gruppe für den verantwortlich gemacht. Es lägen klare Beweise vor, dass die "Armee des Islam" den Bombenanschlag auf eine Kirche in Alexandria geplant und in der Neujahrsnacht ausgeübt habe, sagte Innenminister Habib el-Adli in einer im Staatsfernsehen übertragenen Rede. Die palästinensische Gruppe habe Verbindungen zu Al-Kaida.

Die Armee des Islam wies die Vorwürfe umgehend zurück. "Die Armee des Islam steht nicht in Verbindung zu dem Anschlag auf die Kirche in Ägypten, wenngleich wir die Täter loben, die es getan haben." Ein Sprecher der Gruppe mit dem Kampfnamen Abu Muthanna machte den israelischen Auslandsgeheimdienst Mossad für das Attentat verantwortlich.

Neue Opferzahl

Nach neuen Angaben der staatlichen ägyptischen Nachrichtenagentur Mena starben vor dem Eingang der Kirche 23 Menschen, als sich nach dem Ende der Neujahrsmesse ein Attentäter inmitten der Gläubigen in die Luft sprengte. Die meisten von ihnen waren koptische Christen. Bisher war die Zahl der Todesopfer von den Behörden mit 21 angegeben worden.

Die "Armee des Islam" hat in der Vergangenheit ranghohe Mitglieder der Al-Kaida als ihre spirituellen Führer bezeichnet, nicht jedoch Verbindungen zur Organisation eingeräumt. Vor dem Anschlag in Alexandria hatte eine irakische Untergruppe von Al-Kaida zu Angriffen auf Christen in Ägypten aufgerufen.

Quelle: ntv.de, AFP, rts

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