Politik

Kunst-Aktion in Riga Aktivisten nageln Putin-Puppe ans Kreuz

In Riga präsentieren lettische Künstler in ihrer Ausstellung eine ans Kreuz genagelte Puppe. Weil diese bemerkenswerte Ähnlichkeit zu Russlands Präsident Wladimir Putin aufweist, gibt es Ärger.

In Lettland hat eine Kunst-Ausstellung für Aufsehen gesorgt. Politische Aktivisten haben im Hinterhof der früheren lettischen KGB-Zentrale in Riga unter anderem eine gekreuzige Puppe aufgestellt, die Russlands Präsident Wladimir Putin ähnelt. Die Installation war am Wochenende im Rahmen der Nacht der Museen ausgestellt worden.

Russische Medien berichten, Besucher der Ausstellung seien aufgefordert worden, Nägel in die Putin-Puppe hineinzuschlagen. Dem lettische Fernsehsender TV5 zufolge hätten einige Menschen dies getan, anderen hätten Nägel aus der Installation herausgezogen.

Wie die Nachrichtenseite "Baltic News" berichtet, beschwerte sich die russische Botschaft in Riga bei der lettischen Regierung über die Aktion. Ein Sprecher des lettischen Außenministeriums erklärte, das Ausstellungsobjekt weise keine Ähnlichkeit mit Putin auf. Nils Ušakovs, der Bürgermeister von Riga und Parteichef der prorussischen Partei Harmonie, sagte, die Ausstellung sei nicht genehmigt worden. Aus seiner Sicht zeigen die ausgestellten Exponate, dass es "immer noch möglich ist, irgendwo in dieser Stadt Drogen auf der Straße zu verkaufen".

Medienberichten zufolge wurde die Installation teilweise von Unbekannten zerstört und schließlich abgebaut. Die Künstler haben sich inzwischen öffentlich entschuldigt. Es sei nicht ihre Absicht gewesen, jemanden zu beleidigen. Die Puppe stelle nicht Putin dar, sondern einen italienischen Geschäftsmann.

In Russland gilt die Beleidigung von Politikern oder Beamten als Verbrechen. Dafür drohen hohe Geldstrafen oder bis zu 15 Tagen gemeinnützige Arbeit.

Quelle: ntv.de, cro

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