Schon kleinste Mengen tödlich Al-Kaida bastelt an Rizin-Bomben
13.08.2011, 21:50 UhrIm Jemen versuchen Al-Kaida-Terroristen laut einem Medienbericht, ein tödliches Gift für Anschläge herzustellen. In Verbindung mit Sprengsätzen könnte die höchst giftige Substanz Rizin in Einkaufszentren oder U-Bahn-Stationen wahre Katastrophen auslösen, warnen US-Behörden. Eine Attacke stehe aber nicht unmittelbar bevor, heißt es.
In der US-Regierung wächst nach einem Bericht der "New York Times" die Sorge, dass Terroristen das tödliche Gift Rizin für Anschläge gegen die USA herstellen könnten. Demnach weisen geheimdienstliche Erkenntnisse auf Bemühungen des besonders gefährlichen regionalen Arms der Al-Kaida im Jemen hin, sich große Mengen von Castorbohnen zu beschaffen. Die Bohnen werden zur Herstellung von Rizin benötigt. Dieser pudrige Stoff, so schrieb die Zeitung, sei so giftig, dass schon die kleinste Menge töten könne, wenn sie inhaliert wird oder in die Blutbahn gelangt.
Nach den Geheimdiensterkenntnissen versuchten Al-Kaida-Mitglieder, die Bohnen und andere zur Herstellung nötige Mittel in ein Versteck in der Shabwa-Provinz zu bringen - einem von Rebellen kontrollierten entlegenen Stammesgebiet. Die Aktivitäten deuteten auf Versuche hin, heimlich das Gift herzustellen, es um kleine Sprengsätze zu packen und dann zu versuchen, die Giftbomben in geschlossenen Räumen zu zünden. Das könnten etwa Einkaufszentren, Flughallen oder U-Bahn-Stationen sein.
US-Präsident Barack Obama und seine Topsicherheitsberater seien im vergangenen Jahr erstmals über die mögliche Bedrohung unterrichtet worden und würden auf dem Laufenden gehalten, hieß es unter Berufung auf Spitzenmitarbeiter weiter. Es gebe aber keinen Hinweis darauf, dass eine Rizin-Attacke unmittelbar bevorstehe. Angaben der "New York Times" zufolge glauben mehrere Experten zudem, dass die Al-Kaida bisher Probleme habe, den geeigneten Weg zu finden, das Gift als effektive Waffe einzusetzen.
Quelle: ntv.de, dpa