Anschläge in Deutschland geplant Al-Kaida wollte Wirtschaft treffen
24.08.2011, 19:13 Uhr
Im November 2010 hatte der damalige Bundesinnenminister Thomas de Maizière eine Terrorwarnung erlassen. Die Sicherheitsvorkehrungen wurden erhöht.
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Während der "Operation Geronimo", bei der US-Einheiten Bin Laden töteten, gelangten auch Strategiekonzepte des Terrornetzwerkes in die Hände der Soldaten. Laut einem Medienbericht weisen die Dokumente darauf hin, dass die deutsche Wirtschaft ein Ziel der Islamisten war. Das könnte ein Grund für die Terrorwarnung im November 2010 gewesen sein.
Die Terrorgruppe Al-Kaida hat nach einem Bericht des "Stern" an Anschlagplänen gegen die Wirtschaft in Europa gearbeitet. US-Soldaten hätten ein entsprechendes Strategiekonzept bei der Tötung des Terrorchefs Osama bin Laden in Pakistan gefunden, berichtet die Zeitschrift und beruft sich dabei auf Sicherheitsbehörden. Deutschland werde als Anschlagziel genannt. Das Bundeskriminalamt (BKA) in Wiesbaden bestätigte die Existenz des Papiers, das ausgewertet worden sei. Es habe aber keine konkreten Hinweise auf Anschlagziele enthalten, behauptete ein Sprecher.
Als Autor des Konzeptes gilt dem Bericht zufolge Scheich Younis al-Mauretani. Er gehörte zum kleinen Kreis hochrangiger Führungsleute von Al-Kaida, die mit dem versteckt in Pakistan lebenden Bin Laden Informationen austauschen konnten.
Dem Nachrichtenmagazin zufolge könnte das Papier rückwirkend die Terrorwarnung untermauern, die der damalige Bundesinnenminister Thomas de Maizière im November 2010 erlassen hatte. Zwei festgenommene deutsche Islamisten, Rami M. und Ahmad S., hätten im vergangenen Herbst im Verhör vor Terrorplänen des Scheichs gewarnt. Den Anlass der damaligen Terrorwarnung wollte das BKA nicht kommentieren. Deutschland sei unverändert im Visier islamistischer Terroristen, die Gefährdung sei hoch, meinte die Sprecherin.
Quelle: ntv.de, dpa