Bush auf Achse Alle Optionen auf dem Tisch
22.02.2002, 00:40 UhrUS-Präsident George W. Bush hat zum Auftakt seiner Asien-Reise in Tokio seine harte Haltung gegenüber den vermeintlichen "Schurkenstaaten" Irak, Iran und Nordkorea bekräftigt. "Alle Optionen sind auf dem Tisch", sagte Bush nach Gesprächen mit Japans Regierungschef Junichiro Koizumi.
Die USA wollten "alle Angelegenheiten friedlich lösen, ob es der Irak, Iran oder Nordkorea ist", versicherte Bush - betonte aber zugleich: "Wir werden unsere Interessen verteidigen. " Welche Schritte er plant, ließ Bush offen. In der Umfrage bei n-tv.de sprach sich die überwältigende Mehrheit der User gegen eine Ausdehnung des Anti-Terror-Krieges auf andere Staaten aus.
Der US-Präsident hatte trotz wachsender Kritik aus Europa und den arabischen Staaten dem Irak erneut mit einem Militärschlag gedroht. Er sei zuversichtlich, dass andere Nationen zusammen mit den USA die "Freiheit verteidigen". Die Führer, mit denen er gesprochen habe, verstünden die Entschlossenheit der USA, so Bush auf einer gemeinsamen Pressekonferenz mit Koizumi. "Sie verstehen, dass unser Engagement nicht nur in Afghanistan ist."
Bush dankte Koizumi für Japans "standhafte" Unterstützung im Kampf gegen Terror. Der japanische Regierungschef wertete die amerikanische Rhetorik als Zeichen der Entschlossenheit "der USA und ihres Präsidenten im Kampf gegen den Terrorismus ".
Er sei zuversichtlich, dass Koizumi der richtige Mann für Japan zur Überwindung der wirtschaftlichen Schwierigkeiten sei, sagte Bush weiter. Eine starke japanische Ökonomie sei wichtig für die gesamte Weltwirtschaft. Koizumi versicherte, Japan werde die nötigen Reformen zur Überwindung der Krise "unerbittlich" umsetzen.
Sechstägige Reise
Japan ist die erste Station auf Bushs sechstägigen Asienreise. Er reist am Dienstag nach Südkorea und anschließend nach China weiter. Während seines Besuchs in Südkorea will der Präsident auch die Grenze zu Nordkorea besuchen. Vor dem Abflug aus Washington hatte er die Kritik an dem kommunistischen Land erneuert. In seiner wöchentlichen Radioansprache sagte Bush, er werde die Welt daran erinnern, dass Nordkorea versuche, "die Freiheit mit Massenvernichtungswaffen zu bedrohen".
Einen Tag vor dem Bush-Besuch appellierte Südkorea an den kommunistischen Norden, den festgefahrenen Versöhnungsprozess zu erneuern. Es gebe zwischen beiden Seiten noch Berge an offenen Fragen. Vor der US-Botschaft in Seoul kam es am Montag erneut zu Demonstrationen gegen die USA. Bush habe mit seiner Bemerkung über die "Achse des Bösen" den Konflikt auf der koreanischen Halbinsel verschärft, kritisierten die rund 50 Demonstranten.
Quelle: ntv.de