Millionen-Forderungen drohen Althaus kehrt nach Ostern zurück
07.03.2009, 11:17 UhrDer bei einem Skiunfall schwer verletzte Thüringer Ministerpräsident Dieter Althaus soll offenbar nach Ostern auf die politische Bühne zurückkehren. Da seine Genesung in einer Reha-Klinik am Bodensee gut voranschreite, könne Althaus Ende des Monats nach Hause ins thüringische Eichsfeld verlegt und ambulant weiterbetreut werden, berichtete der "Spiegel" unter Berufung auf das Umfeld der Thüringer Staatskanzlei. Eine Rückkehr auf die politische Bühne sähen enge Weggefährten nach Ostern als wahrscheinlich an.
CDU-Fraktionschef Mike Mohring, Finanzministerin Birgit Diezel und Althaus Staatssekretär Hermann Binkert hätten mehrfach mit dem unter den Folgen eines Schädel-Hirn-Traumas leidenden Politiker gesprochen. Nach ihrer Einschätzung sei Althaus voll auf der Höhe des Geschehens und mische sich bereits in das politische Tagesgeschäft ein. Ausfallerscheinungen seien nicht mehr erkennbar. Das Thüringer Wirtschaftsministerium habe inzwischen eine Einladung für eine Zukunftskonferenz am 28. April 2009 in Erfurt drucken lassen, in der Althaus neben Kanzleramtschef Thomas de Maizire als Redner angekündigt wird.
Der Thüringer Regierungssprecher Fried Dahmen sagte dem Münchner Magazin "Focus" allerdings, Althaus werde trotz seiner angekündigten Spitzenkandidatur vorerst nicht in die Regierungsgeschäfte eingebunden. "Herr Althaus hat keine Kabinettsunterlagen in seinem Krankenzimmer." Auch eine telefonische Zuschaltung von Althaus bei Kabinettssitzungen sei "kein Thema."
Stillschweigen über Summe
Althaus drohen unterdessen Schadenersatzforderungen bis zur Millionenhöhe. Weil die bei dem Skiunfall am Neujahrstag ums Leben gekommene Frau recht gut verdient habe und ein einjähriges Kind hinterlasse, könnten sich die Forderungen nach Expertenansicht bis auf einen hohen sechsstelligen oder gar siebenstelligen Betrag addieren, berichtete der "Spiegel". "Wir haben noch nicht zusammengerechnet und außerdem Stillschweigen über die Summe vereinbart", sagte dazu der Anwalt des Ehemannes der Verstorbenen, Alexander Rehrl. Das von einem österreichischen Gericht verhängte Urteil einer Geldstrafe wegen fahrlässiger Tötung von insgesamt 33.300 Euro ist seit Freitag rechtskräftig.
CDU-Generalsekretär Ronald Pofalla warnte die anderen Parteien davor, das Urteil gegen Althaus politisch auszunutzen. Fahrlässigkeitstaten könnten jedem passieren, sagte er der "Berliner Zeitung" vom Samstag. "Daraus darf man keine politische Ableitung vornehmen." Jetzt hofften alle, dass Althaus bald wieder richtig gesund werde. "Seine Ankündigung, dass er als Spitzenkandidat antritt, macht uns Mut", sagte Pofalla. Althaus habe die Unterstützung der ganzen CDU.
Quelle: ntv.de