Verantwortung statt Schuld Althaus sucht Erklärung
15.03.2009, 14:52 UhrSiebzig Tage nach seinem Skiunfall hat sich Thüringens Ministerpräsident Dieter Althaus (CDU) erstmals wieder öffentlich zu Wort gemeldet. Durch den Unfall sei er von heute auf morgen in ein anderes Leben gekommen, sagte er laut einem Bericht der "Bild am Sonntag" bei einem Spaziergang am Bodensee, wo er sich derzeit noch in einer Reha-Klinik aufhält. Bei seiner Nominierung zum Spitzenkandidaten für die Landtagswahl am Samstag im thüringischen Waltershausen hatte Althaus lediglich eine Erklärung zu dem Unfall und zu seinen politischen Zukunftsplänen verlesen lassen.
In einem Interview mit der "Bild"-Zeitung sagte Althaus: "Schuld ist nicht die richtige Kategorie, um ein solch tragisches Unglück zu bewerten. Ich fühle mich aber verantwortlich." Auf einer Piste in Österreich war er mit der 41 Jahre alten Beata Christandl zusammengestoßen, die auf dem Weg ins Krankenhaus starb. Althaus selbst erlitt ein Schädel-Hirn-Trauma. Er war in einem Blitzverfahren wegen fahrlässiger Tötung zu einer Strafe von 33.000 Euro und einem Schmerzensgeld von 5000 Euro verurteilt worden. Mit den Angehörigen wird zudem noch über weitere Zahlungen verhandelt.
Im nächsten Winter wieder auf die Piste
An den Unfall habe er keine Erinnerung mehr, sagte Althaus. "Mein allererstes festes Bild stammt aus Jena, etwa zehn Tage nach dem Unfall. Da stehen der Chefarzt und seine Ärzte bei der Visite um mich." Seine Frau habe ihm schon früh von dem Unglück und der toten Frau erzählt. Anfangs habe er die Tragweite nicht erfassen können. Doch als er es verstand, sei für ihn klar gewesen, dafür gerade zu stehen. Laut "Bild am Sonntag" sagte Althaus auch, dass er irgendwann wieder Ski fahren wolle - vielleicht sogar schon im kommenden Jahr.
Quelle: ntv.de