Politik

Keine Chancen für Opposition Angola wählt Präsidenten

Dass dos Santos Präsident bleibt, ist so gut wie sicher. Zuletzt erhielt seine Partei über 80 Prozent der Stimmen.

Dass dos Santos Präsident bleibt, ist so gut wie sicher. Zuletzt erhielt seine Partei über 80 Prozent der Stimmen.

(Foto: dpa)

Bereits seit 33 Jahren regiert José Eduardo dos Santos das ölreiche Land im Südwesten von Afrika. Und auch bei diesen Wahlen wird er wohl wiedergewählt: Vor vier Jahren erhielt die Regierungspartei noch über 80 Prozent. Ihr größter Gegner, die Unita, war lediglich auf 10 Prozent gekommen.

Angola feiert seinen Präsidenten: Dos Santos regiert das Land bereits seit 33 Jahren.

Angola feiert seinen Präsidenten: Dos Santos regiert das Land bereits seit 33 Jahren.

(Foto: dpa)

Im südwestafrikanischen Angola haben die Parlaments- und Präsidentschaftswahlen begonnen. Zum dritten Mal seit seiner Unabhängigkeit im Jahr 1975 darf Angola somit wählen. Klarer Favorit ist die Partei MPLA von Staatspräsident José Eduardo dos Santos, der das ölreiche südafrikanische Land bereits seit 33 Jahren regiert. Bei der jüngsten Abstimmung vor vier Jahren erhielt seine Partei 81 Prozent der Stimmen. Nach einer Verfassungsänderung im Jahr 2010 bestimmt die stärkste Partei im Parlament nun auch das neue Staatsoberhaupt. Damit gilt als sicher, dass der 70-jährige dos Santos weitere fünf Jahre im Amt bleibt.

Die größte Oppositionspartei ist die frühere Rebellengruppe Unita, die nach der Unabhängigkeit von Portugal in einem 27-jährigen Bürgerkrieg gegen die MPLA kämpfte. Vor vier Jahren war sie bei der Parlamentswahl nur auf zehn Prozent der Stimmen gekommen. Auch diesmal wird der Partei unter ihrem Vorsitzenden Isaias Samakiva kein Durchbruch zugetraut. Der Unita-Abweichler Abel Chivukuvuku, jetzt von der Casa-Partei, dürfte gegen die MPLA lediglich einen Achtungserfolg erzielen.

Hälfte unter der Armutsgrenze

Auch wenn dem aus ärmlichen Verhältnissen stammenden dos Santos Korruption und eine autoritäre Amtsführung vorgeworfen werden, verbesserte sich das Leben der Angolaner in den vergangenen Jahren. Allerdings lebt die Hälfte der Bevölkerung unter der Armutsgrenze, es herrscht Massenarbeitslosigkeit, und die Schere zwischen armen und reichen Menschen ist groß.

Insgesamt sollen 97.000 Beobachter der neun zugelassenen Parteien den Wahlablauf überwachen. Die Wahlen in Angola werden allgemein als frei und fair gewertet. Der deutsche Europaabgeordnete Wolfgang Kreissl-Dörfler von der SPD kritisiert allerdings das Fehlen einer EU-Wahlbeobachtermission. Er hält es für falsch, nur zwei Vertreter zu entsenden, sagt Kreissl-Dörfler im Deutschlandradio Kultur. Die Wahllokale schließen am frühen Abend. Wann die Ergebnisse vorliegen sollen, war noch unklar.

Quelle: ntv.de, dpa/AFP

Newsletter
Ich möchte gerne Nachrichten und redaktionelle Artikel von der n-tv Nachrichtenfernsehen GmbH per E-Mail erhalten.
Nicht mehr anzeigen