Politik

Hinterhalt oder Hochzeit? Angriffe in Afghanistan

Im Osten Afghanistans haben Kampfflugzeuge der Anti-Terror-Koalition nach US-amerikanischen Angaben Moslem-Extremisten angegriffen und etwa zehn von ihnen getötet.

Ein Militärsprecher sagte am Samstag in der Einsatzzentrale der Koalition in Bagram, die Luftangriff habe bereits am Donnerstagabend stattgefunden und sei die Reaktion auf den Beschuss einer australischen Patrouille mit schweren Waffen gewesen.

Er dementierte damit einen Bericht der afghanischen Nachrichtenagentur AIP, die Besatzung eines amerikanischen Hubschraubers habe die Freudenschüsse bei einer Hochzeit in Bul Chil in der Provinz Chost für einen Angriff gehalten und Luftunterstützung angefordert. Die Kampfflugzeuge hätten das Dorf die ganze Nacht hindurch bombardiert.

Der Militärsprecher sagte, angegriffen worden seien vielmehr Mitglieder der El Kaida und der Taliban auf einem unbewohnten Bergkamm. Von dort hätten sie australischen Soldaten beschossen.

Lebt El Kaida-Führer?

Der Führer des Terror-Netzwerks El Kaida, Osama bin Laden, ist noch am Leben. Das behauptet zumindest der flüchtige Taliban-Führer Mohammed Mullah Omar. In einem Interview mit der in London ansässigen Zeitung "Asharq al-Awsat" sagte Omar: "Der Scheich ist Gott sei Dank noch am Leben, und dies schadet (US-Präsident George W.) Bush, der seinem Volk versprochen hat, Osama zu töten."

Über die Attentäter des 11. Septembers sagte der Taliban-Führer, die Männer hätten ein klares Ziel verfolgt, das ihnen wichtiger gewesen sei als ihr eigenes Leben.

Omar kündigte in dem Gespräch, das zu einem unbekannten Zeitpunkt in den Bergen Afghanistans geführt wurde, weitere Attacken gegen die USA an: "Wir betrachten den Kampf in Afghanistan nicht als beendet", zitierte das Blatt Omar. "Der Kampf hat begonnen, und die Feuer beginnen. Diese Feuer werden das Weiße Haus erreichen, weil es das Zentrum der Ungerechtigkeit und der Tyrannei ist."

Wie das Interview mit Omar zustande kommen konnte und ob es authentisch ist - darüber kann nur spekuliert werden. Immerhin wird nach dem einstigen Frontmann der Taliban mit großer Intensität gesucht.

Quelle: ntv.de

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