Politik

Hoher Besuch Annan-Rede im Bundestag

UN-Generalsekretär Kofi Annan hat sich in seiner Rede vor dem Deutschen Bundestag dafür ausgesprochen, das Mandat für die derzeitige internationale Schutztruppe in Afghanistan zu verlängern. "Erforderlich ist ein nahtloser Übergang, der sorgfältig zu terminieren und zu planen ist", sagte Annan vor dem Deutschen Parlament.

Auch die Arbeit der anderen Organisationen, der staatlichen und nicht- staatlichen, der humanitären und Entwicklungsorganisationen - müsse weitergehen. Denn deren Arbeit sei auch nach Abzug der Schutztruppe weiterhin notwendig.

Annan würdigte die deutschen Leistungen in der Entwicklungshilfe insgesamt. Deutschland gehöre in absoluten Zahlen weltweit zu den größten Gebern. Zugleich erbat er noch mehr Hilfe. Annan ist der erste UN-Generalsekretär, der vor dem Bundestag sprach.

Zugleich beklagte Annan, die Vereinten Nationen seien derzeit "schlecht" gerüstet, um eine umfassende Strategie für die neuen Aufgaben weltweit zu entwickeln. Zur Zeit sei das System der Vereinten Nationen zu stark in Kompetenzbereiche untergliedert. Die Schlüsselentscheidungen würden nach wie vor von den Regierungen der einzelnen Staaten getroffen.

Termin mit dem Kanzler

Im Anschluss an seine Rede vor dem Bundestag wurde Annans durch Bundeskanzler Gerhard Schröder mit militärischen Ehren empfangen. Außerdem sind Gespräche mit Außenminister Joschka Fischer (Grüne), Verteidigungsminister Rudolf Scharping (SPD) und dem Unions-Kanzlerkandidaten Edmund Stoiber (CSU) vorgesehen.

Annan will in Berlin auch für seine Initiative zur Schaffung eines "Globalen Paktes " zur Förderung "guter Unternehmenspraktiken" mit allgemein akzeptierten Grundwerten auf dem Gebiet der Menschenrechte, der Arbeitswelt und des Umweltschutzes werben.

Annan trifft Rau

Annan war gestern zu einem dreitägigen Besuch in Berlin eingetroffen. Der Generalsekretär der Vereinen Nationen hatte jüngst die Vereinigten Staaten indirekt vor einer Offensive gegen Irak gewarnt. Bundespräsident Johannes Rau, der Annan im Schloss Bellevue empfangen hatte, bekräftigte diese Warnung. Als Gast des Bundespräsidenten wohnte Annan der Unterzeichnung des Rahmenabkommens über den Ausbau Bonns zur UN-Stadt bei.

Quelle: ntv.de

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