Politik

Zwei Zivilisten getötet Anschlag auf Deutschen in Kabul

Ein Selbstmordattentäter hat sich in Kabul nahe des Autos des deutschen Militärattachs in Afghanistan in die Luft gesprengt. In dem Fahrzeug sei jedoch niemand verletzt worden, teilte der stellvertretende Polizeichef der afghanischen Hauptstadt, Alishah Ahmadzai, weiter mit. Allerdings seien zwei Zivilisten getötet und drei weitere verletzt worden.

Ein Sprecher des Auswärtigen Amts in Berlin bestätigte einen Anschlag auf ein Fahrzeug der deutschen Botschaft in Kabul. Ein afghanischer Mitarbeiter im Auto sei unverletzt geblieben, hieß es. Über weitere Insassen lagen dem Sprecher keine Informationen vor.

Der Selbstmordattentäter war nach Angaben der Kabuler Polizei zu Fuß unterwegs gewesen. Er zündete seine Bombe vor einer Schule auf der Straße zum Parlament. Nach Angaben eines Augenzeugen war einer der Getöteten ein Mitarbeiter der Kabuler Stadtverwaltung, der gerade die Straße gefegt hatte. Zu dem Anschlag bekannte sich zunächst niemand. Das Büro von Präsident Hamid Karsai verurteilte den Anschlag als "barbarischen Terrorakt".

In den vergangenen zwei Wochen waren bereits drei Attentate auf deutsche Soldaten in Afghanistan verübt worden. Mitte November wurden bei zwei Anschlägen im Norden des Landes insgesamt sechs Bundeswehr-Soldaten verletzt. Am vergangenen Montag wurde eine deutsche Patrouille in Kundus angegriffen, verletzt wurde jedoch niemand. Ein Fahrzeugkonvoi der deutschen Botschaft war bereits im Juni 2007 attackiert worden. Bei dem Angriff in der Nähe von Kabul waren die angegriffenen Botschaftsmitarbeiter ebenfalls unverletzt geblieben.

Wegen der erhöhten Anschlaggefahr in Kabul sollen bis Ende dieses Jahres alle deutschen Diplomaten auf das Gelände der Botschaft umziehen. Dafür hat das Auswärtige Amt neben der Botschaft ein neues mehrstöckiges Gebäude errichten lassen, das gegen Anschläge von außen geschützt ist.

Quelle: ntv.de

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