Israelische Soldaten haben am Freitag im südlichen Gazastreifen zwei militante Palästinenser erschossen. Nach palästinensischen Angaben waren die Männer dabei, an einer Straße in der Nähe der israelischen Siedlung Rafiach Jam einen Sprengsatz zu legen.

In einem Krankenhaus im südlichen Gazastreifen erlag unterdessen am Freitag ein 15-jähriger Palästinenser den Verletzungen, die er während eines israelischen Angriffs in Chan Junis erlitten hatte. Damit stieg die Zahl der bei der Militäraktion am Montag getöteten Palästinenser auf 18. Dabei hatte ein israelischer Hubschrauber eine Rakete auf eine Menschenmenge abgefeuert. Nach israelischen Angaben traf das Geschoss eine Gruppe bewaffneter Männer, die zuvor eine israelische Einheit beschossen hatte. Aus palästinensischen Kreisen hieß es hingegen, fast alle Getöteten seien unbeteiligte Zivilisten gewesen. Bei dem israelischen Angriff wurden auch mehr als 100 Palästinenser verletzt.

Anschlag bei Tel Aviv

In Bnei Brak, einer Vorstadt von Tel Aviv, hatte sich am Donnerstagmorgen ein vermutlich palästinensischer Selbstmordattentäter in die Luft gesprengt. Eine Frau erlag wenig nach dem Anschlag ihren schweren Verletzungen. Auch der Attentäter selbst kam ums Leben. Mindestens 16 weitere Menschen wurden verletzt.

Der Attentäter war nach Angaben des Busfahrers beim Einstieg in das Fahrzeug ausgerutscht und gestürzt. Der Busfahrer und Passagiere seien zur Hilfe geeilt, berichtete die Polizei. Dabei hätten sie bemerkt, dass der Mann einen Sprengstoffgürtel trug. Der Fahrer und zwei weitere Männer hätten den Attentäter zunächst festgehalten und die Umstehenden aufgefordert, sich zu entfernen. Dann hätten sie sich selbst in Sicherheit gebracht. Der Attentäter sei daraufhin etwa 30 Meter weit auf eine Menschengruppe zugegangen und habe sich dort in die Luft gesprengt.

Über 70 Festnahmen im Westjordanland

Bei Razzien im Westjordanland hatte die israelische Armee in der Nacht zum Donnerstag mehr als 70 Palästinenser festgenommen. Bei der Aktion in rund 20 Dörfern um die Stadt Ramallah nahmen Soldaten 55 Palästinenser fest. Weitere 16 Festnahmen wurden aus anderen Teilen des weitgehend besetzten Westjordanlandes gemeldet.

Den Festgenommenen wird Beteiligung an Gewalttaten gegen Israel vorgeworfen. Dies meldete der israelische Rundfunk am Morgen. Nach palästinensischen Berichten richtete sich die Aktion vorwiegend gegen Mitglieder der radikalen Hamas-Organisation, die sich zu zahlreichen Terroranschlägen gegen Israelis bekannt hat.