Politik

Deutsche Banken betroffen Apartheid-Klage angekündigt

Nach Schweizer und US-Banken will der US-Anwalt Ed Fagan nun auch Sammelklagen gegen deutsche Geldinstitute einreichen, die nach seiner Ansicht das frühere Apartheid-Regime in Südafrika gestützt haben.

Er plane nun Klagen auch gegen deutsche Banken, amerikanische Computerfirmen sowie eine Schweizer Rüstungsfirma, sagte Fagan in einem Interview mit der Schweizer Zeitung "SonntagsBlick". Der südafrikanische Anwalt Gugulethu Madlanga sagte Reuters in Johannesburg, die nächsten Klagen seien gegen die Dresdner Bank sowie gegen die Deutsche Bank und das US-Unternehmen IBM geplant. Dresdner und Deutsche Bank waren am Sonntag für eine Stellungnahme zunächst nicht zu erreichen. Wahrscheinlich würden in der kommenden Woche entsprechende juristische Schritte eingeleitet. Erwogen werde zudem eine Klage gegen Ford.

Madlanga sagte, er führe Gespräche mit den Angehörigen des ermordeten Bürgerrechtlers Steve Biko, ob sie der Klage beitreten wollten. Es sei aber noch keine Entscheidung gefallen. Biko war 1977 von südafrikanischen Sicherheitskräften getötet worden. Madlanga ist Partner einer südafrikanischen Kanzlei, die bei der Aufarbeitung der Fälle hilft.

Bereits am Mittwoch hatte Fagan in New York gegen die Schweizer Großbanken UBS und Credit Suisse sowie den US-Finanzkonzern Citigroup Klage eingereicht. Der Anwalt verlangte im Namen von vier Opfern der Apartheidspolitik Entschädigungszahlungen in Höhe von insgesamt 50 Mrd. Dollar. In der Sammelklage wird den Banken vorgeworfen, die Apartheid-Regierung unterstützt zu haben. Die Rassentrennung in Südafrika war offiziell erst 1994 abgeschafft worden.

Quelle: ntv.de

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