Politik

Austausch mit Hisbollah Arad-Bericht übergeben

Der deutsche Vermittler Gerhard Conrad hat Israel nach libanesischen Angaben über den Tod des seit 22 Jahren vermissten israelischen Navigators Ron Arad im Libanon informiert. Aus libanesischen Sicherheitskreisen verlautete, Conrad habe Israel einen entsprechenden Bericht der libanesischen Hisbollah-Miliz über das Schicksal Arads übermittelt.

Laut dem Bericht wurde der 1986 mit seinem Flugzeug abgestürzte Arad zwei Jahre nach seiner Gefangennahme getötet. Die Übergabe des Berichts soll als erster Schritt den Weg für einen Häftlingstausch zwischen Israel und der Hisbollah ebnen, der am Sonntag grundsätzlich von der israelischen Regierung gebilligt worden war.

Im Gegenzug soll Israel der Hisbollah nun einen Bericht über das Schicksal iranischer Diplomaten übergeben, die während des 1982 begonnenen Libanonkriegs getötet worden waren. Die vier Diplomaten waren an einer Straßensperre der mit Israel verbündeten christlichen Phalangisten im Norden des Libanons festgenommen und vermutlich erschossen worden.

Fünf Hisbollah-Kämpfer vor Freilassung

Israelische Medien hatten berichtet, Israel wolle den libanesischen Häftling Samir Kuntar erst nach Erhalt des Berichts über das Schicksal Arads freilassen. Zehn Tage später sollen Kuntar und vier Hisbollah-Kämpfer im Gegenzug für die beiden im Jahre 2006 entführte israelische Soldaten Eldad Regev und Ehud Goldwasser freigelassen werden.

Auch Regev und Goldwasser sind höchstwahrscheinlich tot. Ihre Entführung hatte vor zwei Jahren den Libanonkrieg ausgelöst. Zudem sollen Leichen von Hisbollah-Kämpfern und Leichenteile israelischer Soldaten übergeben werden. Binnen 30 Tagen danach wird Israel laut der Vereinbarung mehrere palästinensische Häftlinge freilassen.

Kuntar ist heute der am längsten in israelischer Gefangenschaft befindliche Araber. Er ist für den Tod von vier Israelis verantwortlich, darunter zwei kleine Mädchen im Alter von zwei und vier Jahren. Nach einem Terroranschlag im Jahr 1979 wurde Kuntar zu viermal lebenslanger Haft verurteilt.

Quelle: ntv.de

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