Palästinenserpräsident Jassir Arafat soll festgenommen und deportiert werden. Das sieht laut einem Fernsehbericht ein Plan der israelischen Armee vor. Angeblich ist Ministerpräsident Ariel Scharon im Grundsatz mit dem Plan einverstanden, der vorsieht, Arafat im Fall der Fälle in seinem Hauptquartier im Westjordanland zu verhaften und ins arabische Exil zu fliegen.

Um sicherzugehen, dass der Palästinenserführer dabei nicht verletzt wird, soll dem Bericht zufolge eine Spezialeinheit die Razzia in Ramallah durchführen. Ein Hubschrauber würde Arafat anschließend ohne Zwischenstopp in ein arabisches Land bringen, das keine diplomatischen Beziehungen zu Israel und den Vereinigten Staaten unterhält. Als mögliches Ziel wurde Libanon genannt.

Es handele sich dabei um eine vorsorgliche Planung, die in absehbarer Zeit nicht umgesetzt werden soll, berichtete der Sender Kanal Zwei. Der Fernsehbericht nannte keine Quellen. Weder Armee noch Scharon kommentierten die Sendung.

Zahlreiche Festnahmen

Bei der Fahndung nach Extremisten haben israelische Soldaten nach Angaben von Ärzten am Samstag in Hebron im Westjordanland fünf Palästinenser mit Schock-Granaten verletzt. 150 Personen seien festgenommen worden, berichteten Augenzeugen.

In Nablus nahmen israelische Soldaten ein Mitglied der radikalen Palästinenser-Organisation Hamas fest, wie es in palästinensischen Sicherheitskreisen hieß. Die Armee teilte mit, Grenztruppen hätten in der Stadt einen gesuchten Palästinenser festgenommen.

In El Biredsch im Gaza-Streifen forderten hunderte Palästinenser Rache für den Tod zweier Mitglieder der El-Aksa- Brigaden, die die israelische Armee am Donnerstag nach angeblich auf dem Weg zu Anschlägen in Israel abgefangen hatte.