Politik

Guttenberg, Barroso und Kazcynski-Trauerfeier Asche behindert die Politik

Anzeigetafel auf dem Berliner Flughafen Tegel. Hier wird Kanzlerin Merkel voraussichtlich nicht landen können.

Anzeigetafel auf dem Berliner Flughafen Tegel. Hier wird Kanzlerin Merkel voraussichtlich nicht landen können.

(Foto: REUTERS)

Wegen der gigantischen Aschewolke des Vulkans unter dem isländischen Gletscher Eyjafjalla müssen tausende Passagiere auf Flughäfen in ganz Europa ausharren. Doch die Vulkanasche behindert nicht nur Urlauber oder Geschäftsreisende - auch die Politik ist betroffen.

Guttenberg mit Verletzten nach Istanbul

Nach dem erneuten Angriff auf die Bundeswehr in Afghanistan wollte Bundesverteidigungsminister Karl-Theodor zu Guttenberg die verletzten Soldaten nach Deutschland begleiten - daraus ist nichts geworden. Die Maschine mit den fünf Verletzten und dem Minister an Bord flog von Termes in Usbekistan nach Istanbul.

Dort sollen die Verletzten zunächst in einem Krankenhaus behandelt werden. Sobald die Aschewolke über Europa den Weg freigebe, werde der speziell für Verwundeten-Transporte ausgerüstete Medevac-Airbus nach Deutschland weiterfliegen, teilte das Verteidigungsministerium in Berlin mit. "Plan ist es, so schnell wie möglich nach Deutschland weiterzufliegen." Ursprünglich sollten die Verletzten direkt in die Bundeswehr-Krankenhäuser in Ulm und Koblenz gebracht werden.

Leere Stühle in Madrid

Touristen am Flughafen Warschau.

Touristen am Flughafen Warschau.

(Foto: REUTERS)

Die Finanzminister der Euro-Länder berieten am Freitag in der spanischen Hauptstadt Madrid über einen möglichen Milliardenkredit für das überschuldete Griechenland. Bei dem EU-Treffen blieben allerdings zunächst einige Stühle leer: Wegen der Probleme im europäischen Flugverkehr konnten die Minister von neun der 27 EU-Staaten nach Angaben der spanischen Gastgeber nicht pünktlich anreisen, darunter die Vertreter Großbritanniens, Schwedens und Belgiens. Die EU-Kommissare Michel Barnier (Binnenmarkt), Algirdas Semeta (Steuern und Zoll) und Olli Rehn (Wirtschaft und Finanzen) mussten bei ihrer Anreise zum EU-Finanzministertreffen in Madrid Umwege in Kauf nehmen. Sie hätten das Treffen am Freitag aber rechtzeitig erreicht. Für welche Alternativen - etwa Zug oder Auto - sich die Kommissare entschieden, sagte die Sprecherin nicht.

Barroso bleibt am Boden

Der Präsident der EU-Kommission, José Manuel Barroso, kann am Samstag nicht wie geplant das Flugzeug zu einer Gedenkfeier nach Straßburg nehmen, wie eine Sprecherin der Kommission sagte. "Es sind viele unserer Flugbuchungen betroffen und wir müssen uns jetzt um Alternativen bemühen."

Weniger Gäste bei Margrethe

Dänemarks Königin Margrethe feierte am Freitag ihren 70. Geburtstag, alle geladenen Gäste schafften es aber nicht nach Kopenhagen. Wegen der gestrichenen Flüge mussten einige von ihnen bereits ihre Teilnahme an einer Gala am Donnerstagabend im königlichen Theater absagen. Unter anderen blieb das norwegische Königspaar der Veranstaltung fern.

Kazcynski-Beisetzung wird nicht verschoben

Die Beisetzung des polnischen Präsidenten Lech Kaczynski findet trotz der Aschewolke über Europa wie geplant statt. Kaczynski und seine Frau Maria sollen am Sonntag in Krakau beerdigt werden, wo der Flughafen am Freitag wegen der Vulkanasche aus Island geschlossen worden war. Es sei der Wunsch der Familie, die Trauerfeier in Krakau, zu der Staatsgäste aus aller Welt erwartet werden, "unter keinen Umständen" zu verschieben, erklärte das polnische Präsidentenamt. Zuvor hatte das Amt mitgeteilt, eine Verschiebung der Trauerfeier sei eine "ernsthafte Option". Staats- und Regierungschefs aus aller Welt wollen am Sonntag zur Trauerfeier anreisen.

Quelle: ntv.de, AFP/dpa

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