Gesucht von Interpol Asyl für Milosevic-Finanzier
26.07.2010, 10:33 UhrEiner der reichsten Unternehmer Serbiens und einstige Geldgeber von Ex-Präsident Milosevic findet in Russland Unterschlupf - ungeachtet der Tatsache, dass Karic mit einem internationalen Haftbefehl gesucht wird. Vor seiner Flucht 2006 soll er Millionen Euro beiseite geschafft haben.

Als Günstling Milosevics war Karic in den 90er Jahren vom Provinzmusiker zum Multimillionär aufgestiegen.
(Foto: picture-alliance/ dpa/dpaweb)
Einer der wichtigsten Finanziers des früheren serbischen Präsidenten Slobodan Milosevic, der per Interpol gesuchte Geschäftsmann Bogoljub Karic, hat in Russland politisches Asyl erhalten. Das hätten die russischen Behörden dem serbischen Justizministerium mitgeteilt, berichtete die größte serbische Zeitung "Blic" in Belgrad.
Karic wird in seiner Heimat beschuldigt, allein in einem Fall den Staat um 40 Millionen Euro geprellt zu haben. Er ist seit 2006 auf der Flucht, konnte aber zuvor laut Medienberichten Hunderte Millionen Euro seines Reichtums außer Landes bringen.
In Russland hatten zuvor schon Milosevic-Ehefrau Mirjana Markovic und ihr gemeinsamer Sohn Marko politisches Asyl bekommen. Auch diese beiden mit internationalem Haftbefehl Gesuchten sollen große Geldsummen außer Landes geschafft haben.
Milosevic ist der wichtigste Drahtzieher in den Bürgerkriegen im ehemaligen Jugoslawien in den 90er Jahren. Er war 2006 während des UN-Kriegsverbrechertribunals in Den Haag an einem Herzinfarkt gestorben. Einige der heute reichsten Unternehmer Serbiens hatten Milosevic finanziert. An ihrer Spitze stand Karic, dessen weit verzweigte Familie im Gegenzug von Milosevic zahlreiche Monopole wie zum Beispiel im Handymarkt zugesprochen bekam.
Quelle: ntv.de, dpa