Selbstmordanschlag im Irak Attentäter aus Guantnamo
08.05.2008, 21:33 UhrEin ehemaliger Häftling des US-Gefangenenlagers Guantnamo hat offenbar einen Selbstmordanschlag im Irak verübt. Nach Angaben des Pentagon soll Abdullah Salih al-Ajmi aus Kuwait vergangene Woche zusammen mit anderen Attentätern in der Stadt Mossul einen Anschlag verübt haben, bei dem sieben irakische Sicherheitskräfte getötet wurden.
Der 29-jährige Al-Ajmi soll in Afghanistan an der Seite der Taliban gekämpft haben. Bis 2005 saß er als "ungesetzlicher feindlicher Kämpfer" mehr als drei Jahre im Gefangenenlager in Guantnamo Bay. Er war dann nach Kuwait entlassen worden, wo er vom Vorwurf des Terrorismus freigesprochen wurde.
Tonband-Aufzeichnung vor dem Anschlag
Vor dem Selbstmordanschlag habe Al-Ajmi in einer längeren Tonband-Aufzeichnung die Lebensbedingungen in Guantnamo Bay als "erbärmlich" bezeichnet, berichtete die "Washington Post" unter Berufung auf US-Militärkreise. Er habe dazu aufgerufen, möglichst viele Bombenanschläge gegen Amerikaner zu verüben.
Al-Ajmi wird vom Pentagon zu 37 ehemaligen Gefangenen gerechnet, die im Verdacht stehen, sich nach ihrer Entlassung erneut Terroristen angeschlossen oder Terrorattacken begangen zu haben. Einige von ihnen seien von US-Truppen getötet worden oder selbst bei Selbstmordanschlägen ums Leben gekommen. Internationale Menschenrechtsgruppen bestreiten die Zahlenangaben des Pentagon. Der "Washington Post" zufolge deuten Informationen darauf hin, dass "nur eine Hand voll" ehemaliger Guantnamo-Häftlinge wieder als Terroristen aktiv geworden sei.
Quelle: ntv.de