Politik

Anschlag auf Sufi-Schrein in Pakistan Attentäter töten Dutzende Menschen

Rettungskräfte helfen einer verletzten Frau.

Rettungskräfte helfen einer verletzten Frau.

(Foto: REUTERS)

Die Taliban lehnen den Sufismus, eine mystische Auslegung des Islam, ab. Bei einem Selbstmordattentat vor einem Sufi-Schrein in Zentralpakistan sterben nun mehr als 40 Menschen, Hunderte werden verletzt. Es soll zu mehreren Explosionen gekommen sein. Nach einem Medienbericht kann ein Attentäter überwältigt werden, bevor er seine Bombe zündet.

Selbstmordattentäter haben bei einem Anschlag auf einen muslimischen Schrein in Zentralpakistan nach Polizeiangaben mindestens 42 Menschen getötet. Unter den Opfern seien 9 Kinder und 15 Frauen, teilte der Sprecher des staatlichen Rettungsdienstes, Natiq Hayat, mit. Mehr als 100 Menschen wurden demnach verletzt, viele von ihnen schwer. Nach Polizeiangaben sprengten sich zwei Täter vor dem Haupteingang eines Mausoleums für einen Sufi-Heiligen westlich der Stadt Dera Ghazi Khan in die Luft. Medien berichteten von mindestens drei Explosionen.

Fernsehbilder zeigten zahlreiche Leichen. Einsatzkräfte brachten blutüberströmte Opfer weg. Der Sender Geo TV berichtete, Sicherheitskräften sei es gelungen, einen dritten Selbstmordattentäter zu überwältigen. Zum Zeitpunkt des Angriffs hatten sich mehrere tausend Muslime in dem überregional bekannten Schrein für einen Sufi-Gelehrten aus dem 13. Jahrhundert versammelt.

Zunächst bekannte sich niemand zu der Tat. In Pakistan werden jedoch immer wieder Anschläge auf Sufi-Schreine und Anhänger des Sufismus verübt. Radikale Gruppen wie die Taliban lehnen diese in Südasien weit verbreitete moderate Auslegung des Islam und deren Praktiken ab. Dazu gehören unter anderem die Verehrung von Heiligen, religiöse Gesänge und Meditation.

Mitte vergangenen Jahres waren bei einem Selbstmordanschlag auf einen Sufi-Schrein in der ostpakistanischen Lahore, der Hauptstadt der Provinz Punjab, mehr als 40 Gläubige getötet worden. Auch Dera Ghazi Khan liegt in dieser Provinz.

Quelle: ntv.de, dpa/AFP

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