Politik

Bus explodiert in Wolgograd Attentäterin war Frau eines Rebellen

Sechs Menschen sterben in diesem Bus in Wolgograd.

Sechs Menschen sterben in diesem Bus in Wolgograd.

(Foto: AP)

Sechs Menschen sterben, als im Süden Russlands ein Bus explodiert. Eine sogenannte "Schwarze Witwe" soll den Anschlag verübt haben. Die 30-Jährige sei erst kürzlich zum Islam konvertiert und war gar keine Witwe, sondern Ehefrau eines Rebellen aus Dagestan.

Eine islamistische Selbstmordattentäterin, eine "Schwarze Witwe", hat in der russischen Stadt Wolgograd in einem Bus einen Sprengsatz gezündet und sechs Menschen in den Tod gerissen. Weitere Passagiere wurden nach Behördenangaben verletzt. Russische Medien berichten, dass es sich bei dem Sprengsatz um eine Handgranate gehandelt hat. Eine weitere Granate sei nicht gezündet und später entsichert worden, berichtete die Zeitung "Komsomolskaja Prawda". Neuesten Meldungen zufolge soll die Frau 30 Jahre alt sein.

Der Anschlag ereignete sich gegen 14 Uhr Ortszeit (12 Uhr MESZ). Wolgograd liegt etwa 900 Kilometer südöstlich der Hauptstadt Moskau. In dem Bus saßen etwa 40 Passagiere, wie ein Sprecher des Inlandsgeheimdiensts FSB sagte. Seinen Angaben zufolge wurden sieben von ihnen verletzt. War anfangs von 17 oder 23 Verletzten die Rede, heißt es nun, dass mindestens 30 Menschen verletzt wurden. Die Ermittler gehen von einem Terroranschlaug aus, untersuchen laut einem Bericht des Fernsehsenders Rossija24 aber auch, ob die Explosion möglicherweise durch ein Leck in einem Gastank ausgelöst worden sein könnte.

Bei der Attentäterin habe es sich um die Ehefrau des Rebellenführers Dmitri Sokolow gehandelt, teilten die Ermittlungsbehörden mit. Die 30-jährige Najda Assialowa sei "kürzlich zum Islam konvertiert". Sie habe zuvor in Moskau studiert, wo sie Sokolow kennen gelernt habe, und sei später zusammen mit ihm in die Hauptstadt Dagestans, Machatschkala, gezogen.

Der Terroristenchef des russischen Konfliktgebiets Nordkaukasus, Doku Umarow, hatte unlängst mit neuen Anschlägen gedroht. Ziel sei es, die Olympischen Winterspiele 2014 in Sotschi zu verhindern, hatte er erklärt. Russische Islamisten nutzen Anschläge seit Jahren, um ein von Moskau unabhängiges Kaukasusemirat durchzusetzen. Dabei hatten sich in der Vergangenheit auch immer wieder so bezeichnete Schwarze Witwen in die Luft gesprengt.

Quelle: ntv.de, dpa/AFP

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