Politik

Erster Anschlag seit 4. August Attentat in Nordisrael

Israel ist vom ersten Selbstmordanschlag seit sechs Wochen erschüttert worden. Ein Attentäter sprengte sich an einer Bushaltestelle in der Nähe der israelisch-arabischen Ortschaft Umm el Fahm in Nordisrael in die Luft. Ein Polizist wurde getötet, mindestens drei Personen wurden verletzt. Bei einem zweiten Toten handelt es sich mit hoher Wahrscheinlichkeit um den Attentäter selbst.

Nach Informationen des n-tv Nahost-Korrespondenten Ulrich Sahm zündete der Attentäter den Sprengsatz, als israelische Polizisten seine Papiere kontrollieren wollten. Die israelischen Behörden gehen davon aus, dass er aus Dschenin im Westjordanland kam, wo vor kurzem die seit Tagen verhängte Ausgangssperre aufgehoben worden war. Zu dem Attentat bekannte sich die radikale Hamas-Bewegung.

Der Anschlag ereignete sich mitten im nachmittäglichen Berufsverkehr. Es ist das erste Attentat seit dem 4. August, als ein Palästinenser sich in einem Bus in die Luft gesprengt und neun Israelis mit in den Tod gerissen hatte. Ein Sprecher des israelischen Ministerpräsidenten Ariel Scharon erklärte, mit dem Anschlag hätten "palästinensische Terroristen" wieder die israelische Öffentlichkeit angegriffen. Die US-Regierung sprach von einem bedauerlichen Rückschritt auf dem Weg zur Normalisierung der Lage im Nahen Osten.

Neue Gewalt im Westjordanland

Israelische Soldaten erschossen nach Angaben der israelischen Armee im Westjordanland einen Palästinenser und verwundeten einen weiteren. Augenzeugen berichteten, israelische Soldaten seien in die Ortschaft Tamun eingedrungen, um mutmaßliche Extremisten festzunehmen. Auf die beiden Männer sei geschossen worden, als sie mit ihrem Auto hätten flüchten wollen.

Bei einem Anschlag palästinensischer Extremisten im nördlichen Westjordanland wurde ein Israeli getötet. Nach israelischen Rundfunkangaben hatten die Täter auf einer Straße nahe Dschenin das Feuer auf ein israelisches Fahrzeug eröffnet. Nördlich von Nablus töteten bewaffnete Palästinenser einen angeblichen Kollaborateur mit Israel.

Auf einer Mülldeponie im Westjordanland wurde die Leiche eines erschossenen Israelis aufgefunden. Der Mann war am Tag zuvor als vermisst gemeldet worden.

Schüsse auf UNO-Delegation

Im Gazastreifen geriet eine Delegation der Vereinten Nationen unter israelischen Beschuss. Verletzt wurde niemand. "Ich glaube nicht, dass uns mit den Schüssen etwas zu Leide getan werden sollte", sagte Delegationsmitglied Peter Hansen. Der Besuch sei mit den israelischen Behörden abgesprochen gewesen. Von Seiten der israelischen Armee wurde der Vorfall dementiert. Die UN kündigten eine Beschwerde bei der israelischen Regierung an.

Quelle: ntv.de

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