Politik

Schnelle Eingreiftruppe Aus NRW nach Afghanistan

Soldaten des Panzergrenadierbataillons 212 aus Augustdorf in Nordrhein-Westfalen und Fallschirmjäger mit Mörsern sollen die von Norwegen gestellte schnelle Eingreiftruppe in Afghanistan ersetzen. Verteidigungsminister Franz Josef Jung (CDU) wolle den Verteidigungsausschuss des Bundestags am Mittwoch darüber informieren, welchen Einheiten er im Juli den Marschbefehl nach Afghanistan erteilt, berichtet die "Bild am Sonntag". Die schnelle Eingreiftruppe Quick Reaction Force (QRF) soll die im Norden Afghanistans stationierte Internationale Schutztruppe ISAF schützen.

Die Bundeswehrsoldaten der Eingreiftruppe sollen demnach im Camp Marmal in Masar-i-Scharif stationiert werden. Das Panzergrenadierbataillon 212, beheimatet in der Generalfeldmarschall- Rommel-Kaserne in Augustdorf, untersteht der 1. Panzerdivision in Hannover und ist mit Schützenpanzern vom Typ Marder ausgerüstet. Kommandiert wird das Kampfbataillon von Oberstleutnant Gunnar C. Brügner (40).

Unterdessen hat der neue Kommandeur der Führungsakademie der Bundeswehr in Hamburg, Brigadegeneral Robert Bergmann, dass die Bundeswehr ihre Offiziere künftig verstärkt auf Einsätze im Ausland vorbereiten will. "Unsere Frauen und Männer müssen in der Lage sein, ressortübergreifend zu arbeiten und in einem internationalen Umfeld eingesetzt zu werden", sagte er der dpa. Die höchste Ausbildungsstätte der Bundeswehr müsse dabei "das gesamte Spektrum unserer Einsätze im Auge behalten" - von Hilfs- über Rettungs- bis zu Kampfeinsätzen.

Die Stabsoffiziere, die neben Englisch oft eine zweite Fremdsprache beherrschten, sollten sich in führender Position auch durchsetzen können, meinte Bergmann. "Wir verlangen den Stabsoffizieren interkulturelle Kompetenz ab", betonte der Brigadegeneral. Sehr großen Wert lege er auf das ethische Fundament aller Tätigkeiten der Offiziere: "Das ist die Werteordnung unserer Verfassung."

Für die Zukunft der Führungsakademie, die 1957 gegründet wurde, setze er zunächst auf die gute Arbeit seiner Vorgänger. "In einer solchen Akademie bricht man die Dinge nicht übers Knie", sagte Bergmann, der das Kommando am Donnerstag übernommen hatte. Er werde sich "in Ruhe anschauen", was zu tun ist, und alles mit seinem Team abstimmen. Derzeit prüfe eine Arbeitsgruppe, wie sich die Umstellung der deutschen Bildungslandschaft auf Bachelor- und Masterabschlüsse in der Führungsakademie niederschlagen könnte.

Quelle: ntv.de

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