Unter Terrorverdacht in Schweden Auslieferung an Deutschland
30.03.2007, 17:02 UhrSchwedens Justiz will zwei wegen Terrorverdachts inhaftierte Männer nach Deutschland ausliefern. Wie der zuständige Staatsanwalt Ronnie Jacobsson in Stockholm sagte, werden ein Marokkaner im Alter von 24 sowie ein 32 Jahre alter Jordanier von der deutschen Polizei gesucht. Zum Inhalt der Vorwürfe wollte er sich nicht äußern.
Die Stockholmer Zeitung "Expressen" berichtete ohne Nennung von Quellen, dass die Männer nach Meinung deutscher Behörden als Teil des Terrornetzwerkes El Kaida an der Beschaffung von Geld und der Rekrutierung von Selbstmordattentätern für Anschläge im Irak beteiligt gewesen seien.
Der seit dem letzten Jahr in Stockholm lebende Jordanier will sich der Auslieferung nach Angaben der Staatsanwaltschaft nicht widersetzen. Er könne innerhalb von zehn Tagen an die zuständige Bundesanwaltschaft in Karlsruhe übergeben werden, hieß es weiter. Der erst Anfang dieses Jahres in die schwedische Hauptstadt gekommene Marokkaner will dagegen alle Rechtsmitteln gegen die Auslieferung nach Deutschland ausschöpfen.
Das Verfahren werde zwischen sieben und acht Wochen dauern, erklärte Jacobsson. Die beiden Terrorverdächtigen wiesen bei einem Hafttermin in Stockholm alle Vorwürfe zurück. Der Staatsanwalt erklärte, die schwedischen Behörden selbst hätten ihnen nichts vorzuwerfen. Die Festnahme und die bevorstehende Auslieferung seien Folge eines europaweit geltenden Haftbefehls.
Quelle: ntv.de