Metaller stahlhart Ausstand in Berlin-Brandenburg
08.05.2002, 09:34 UhrDie IG Metall weitet ihre Streiks aus. Ab Montag ist auch der Tarifbezirk Berlin-Brandenburg betroffen. Mehr als 10.000 Beschäftigte in 25 Betrieben sind aufgerufen, ihre Arbeit niederzulegen.
Damit soll IG Metall-Chef Klaus Zwickel zufolge der Druck auf die Arbeitgeber erhöht werden, um möglichst bald ein akzeptables Ergebnis zu erzielen. Auch unterstreiche die Gewerkschaft damit ihre Forderung nach einheitlichen Arbeits- und Einkommensbedingungen im Osten und Westen Deuztschlands.
An dem Ausstand beteiligten sich unterdessen in den baden-württembergischen Metall-Unternehmen etwa 13.000 Beschäftigte in 33 überwiegend mittelständischen Betrieben, die Schwerpunkt des dritten Streiktages waren. Seit Montag haben sich nach Angaben der IG Metall bereits mehr als 76.000 Metaller an Arbeitsniederlegungen beteiligt. Allein bei DaimlerChrysler in Sindelfingen seien am Montag rund 32.000 Arbeitnehmer nicht am Arbeitsplatz erschienen.
Zwickel bezeichnete das jetzt praktizierte Streikkonzept als erfolgreich. Mit dem so genannten Flexi-Konzept vermeide die IG Metall, dass es zu Produktionsstilllegungen in anderen Tarifgebieten komme. Zudem biete es den Arbeitgebern keinen Ansatzpunkt für Aussperrungen. Auch in Berlin und Brandenburg sollen wie jetzt in Baden-Württemberg die einzelnen Betriebe jeweils nur einen Tag lang bestreikt werden.
Gesamtmetall-Präsident Martin Kannegießer kritisierte dagegen die Ausdehnung des Streiks auf die Metall- und Elektroindustrie in Berlin und Brandenburg. Er halte Arbeitsniederlegungen in einem wirtschaftlich schwierigen und komplizierten Gebiet "für völlig daneben liegend". "Das wird eine Einigung nicht gerade erleichtern." Kannegießer erklärte sich dennoch bereit, ohne Vorbedingungen an den Verhandlungstisch zurückzukehren. Ein neues Angebot werde der Arbeitgeberverband allerdings nicht nachschieben.
Doch genau das verlangt die IG Metall, die das bisherige Angebot von 3,3 Prozent Tariferhöhung als nicht akzeptabel bezeichnet. Sie fordert nach wie vor eine Erhöhung im Gesamtumfang von 6,5 Prozent und weist Bedenken zurück, mit einem Abschluss auf diesem Niveau werde der wirtschaftliche Aufschwung gefährdet.
Quelle: ntv.de