Politik

Französin im Iran Austausch in Sicht

Im Fall der im Iran festgehaltenen Französin Clotilde Reiss bahnt sich ein Häftlingsaustausch als Lösung an. Ein in Frankreich inhaftierter Iraner soll möglicherweise in Kürze an Teheran ausgeliefert werden.

Reiss vor einem Gericht in Teheran. Die Französin darf bis zu einem Urteil nicht das Land verlassen, aber es ist fraglich, ob es überhaupt eins geben wird.

Reiss vor einem Gericht in Teheran. Die Französin darf bis zu einem Urteil nicht das Land verlassen, aber es ist fraglich, ob es überhaupt eins geben wird.

(Foto: REUTERS)

Der 50 Jahre alte Ali Vakili Rad war wegen des Mordes an dem ehemaligen iranischen Premierminister Chapour Bakhtiar 1994 in Frankreich zu lebenslanger Haft verurteilt worden. Die iranischen Behörden hätten einen Antrag auf Auslieferung gestellt, berichtete Zeitung "Le Figaro". Offiziell gebe es jedoch keine Verhandlungen.

Über ein mögliches Urteil im Fall Reiss herrscht weiterhin Unklarheit. Die 24 Jahre alte Französin ist wegen Spionage in Teheran angeklagt. Sie war in einem Gerichtsverfahren aufgetreten und hat sich nach iranischen Angaben als schuldig bekannt. Unklar ist vor allem, ob es sich überhaupt um einen Prozess gehandelt hat und ob demnächst ein Urteil verkündet werden wird.

Die junge Uni-Dozentin hatte in E-Mails über die Demonstrationen nach der Wiederwahl von Präsident Mahmud Ahmadinedschad berichtet und war selbst auf die Straße gegangen. Nach ihrer Festnahme verbrachte sie 46 Tage in einem Teheraner Gefängnis. Seit ihrem angeblichen Schuldgeständnis hält sie sich in der französischen Botschaft in Teheran auf, darf das Land aber nicht verlassen. Der Fall hat die Beziehungen zwischen dem Iran und Frankreich erheblich belastet.

Quelle: ntv.de, dpa

Newsletter
Ich möchte gerne Nachrichten und redaktionelle Artikel von der n-tv Nachrichtenfernsehen GmbH per E-Mail erhalten.
Nicht mehr anzeigen