Hisbollah und Israel Austausch zeichnet sich ab
18.06.2008, 12:51 UhrZwei Jahre nach dem Libanon-Krieg zeichnet sich zwischen Israel und dem Libanon eine Entspannung ab. Die radikal-islamische Hisbollah-Miliz und Israel befänden sich in der letzten Phase ihrer Verhandlungen über einen Austausch von Gefangenen, hieß es in politischen Kreisen in Beirut. Nach der Klärung kleinerer Fragen und technischer Details sei frühestens in zehn Tagen mit dem Austausch zu rechnen.
Die Hisbollah hatte im Frühsommer 2006 auf der israelischen Seite der südlibanesischen Grenze zwei Soldaten entführt. Danach begann der Libanon-Krieg.
Israel will Friedensgespräche
Unterdessen rief die israelische Regierung den Libanon zur Aufnahme von Friedensgesprächen auf. Alle strittigen Punkte sollten auf den Tisch kommen, darunter auch der Streit um die Tschebaa-Höfe, sagte ein Sprecher der israelischen Regierung. Israel betrachtet die Tschebaa-Höfe bislang als Teil des 1967 besetzten syrischen Territoriums. Der Streit um das Gebiet ist einer der Hauptkonfliktpunkte zwischen Israel, dem Libanon und Syrien.
Der Austausch zwischen der Hisbollah und Israel wird von einem deutschen Unterhändler im Auftrag der Vereinten Nationen vermittelt. Gegen die Freilassung der beiden Soldanten ist Israel bereit, vier libanesische Gefangene und die Leichen von etwa zehn Hisbollah-Kämpfern zu überstellen. Es ist nicht klar, ob die beiden israelischen Soldaten noch am Leben sind.
Austausch in Deutschland?
Die Bundesregierung lehnte eine Stellungnahme zu Medienberichten ab, wonach der Austausch auf deutschem Boden vollzogen werden soll. "Aus der Natur des Gegenstandes heraus mache ich dazu keine Angaben", sagte Regierungssprecher Ulrich Wilhelm. 2004 hatte Deutschland nach mehrjährigen Vermittlungen einen Austausch erreicht, bei dem ein Israeli und die Leichen dreier Soldaten aus dem Libanon nach Köln gebracht und dort gegen die Leichen von etwa 60 Arabern sowie rund 30 arabischen Gefangenen aus Israel übergeben wurden. Zudem ließ Israel palästinensische Gefangene frei.
Quelle: ntv.de