Abteilung soll Hackerangriffe abwehren BND rüstet sich für Cyber-Krieg
24.03.2013, 11:08 Uhr
Der BND fürchtet Hacker-Angriffe aus China.
(Foto: picture alliance / dpa)
Immer stärker geraten Bundeseinrichtungen ins Visier von modernen Internetspionen. Der deutsche Geheimdienst schickt jetzt eine eigene Abteilung mit bis zu 130 Experten in den Cyber-Krieg. Die Angriffe kommen offenbar häufig aus China.
Der Bundesnachrichtendienst (BND) will den Kampf gegen Spionageattacken über das Internet verstärken. Wie der "Spiegel" vorab berichtet, soll sich die neue Abteilung mit bis zu 130 Mitarbeitern ausschließlich mit Hackerangriffen auf Bundeseinrichtungen und die deutsche Industrie beschäftigen. BND-Chef Gerhard Schindler habe vor kurzem eine kleine Runde von Bundestagsabgeordneten über entsprechende Pläne informiert. Laut Schindler wird derzeit intensiv an der Rekrutierung von Experten gearbeitet, die aber schwierig zu finden seien.
Schindler zeichnete dem Bericht zufolge ein drastisches Bild der Bedrohung durch Cyberspionage, die vor allem von China ausgehe. Dort arbeiten nach BND-Erkenntnissen bis zu 6000 Experten in einer eigens eingerichteten Abteilung des Verteidigungsministeriums, die sich auf die Abschöpfung von Technologieunternehmen und Rüstungskonzernen aus dem Ausland spezialisiert haben. Es könnte sich dabei um die berüchtigte Einheit "61398" handeln.
Russland betreibe eine ähnlich aggressive Cyberstrategie, allerdings seien die staatlichen Hacker dort als private Firmen getarnt. In den vergangenen Monaten registrierte der Dienst pro Tag drei bis fünf Attacken allein auf Bundes- und Regierungsstellen in Deutschland.
Quelle: ntv.de, AFP