Politik

Rudolf B. in Geiselhaft Ban in großer Sorge

UN-Generalsekretär Ban Ki Moon hat sich besorgt über das Schicksal des in Afghanistan entführten deutschen Ingenieurs Rudolf B. geäußert. Ban habe seine tiefe Sorge über die Sicherheit und das Wohlergehen aller Staatsbürger zum Ausdruck gebracht, die gegen ihren Willen in Afghanistan festgehalten würden, erklärte UN-Sprecherin Marie Okabe. Der aus Südkorea stammende Ban drückte zugleich seine Freude über die Freilassung seiner ebenfalls entführten Landsleute durch die Taliban-Rebellen aus. Die Taliban hatten am Donnerstag die letzten sieben südkoreanischen Geiseln freigelassen.

Kein Einfluss auf Mandatsverlängerung

Die Geiselnahme der zwei deutschen Bauingenieure steht nach Auffassung des Bundesnachrichtendienstes (BND) in keinem Zusammenhang mit den anstehenden Bundestagsabstimmungen über die Verlängerung der Afghanistan-Mandate der Bundeswehr. Dieser Anschein sei falsch, sagte BND-Präsident Ernst Uhrlau dem "Hamburger Abendblatt". "Im übrigen ist auch in Afghanistan bekannt, dass sich die Bundesregierung nicht erpressen lässt", wird Uhrlau zitiert.

Rudolf B. befindet sich seit sechs Wochen in afghanischer Geiselhaft. Er war zusammen mit seinem Kollegen Rüdiger D. am 18. Juli in der Provinz Wardak verschleppt worden. Rüdiger D. hatte später in der Gefangenschaft einen Schwächeanfall erlitten und war erschossen worden.

Neue Generation islamistischer Terroristen

Angesichts des bevorstehenden Jahrestags der Anschläge vom 11. September 2001 sprach Uhrlau von einer weiterhin hohen Terrorgefahr durch eine neue Generation islamistischer Terroristen: "Wir haben es mit Tätern zu tun, an die vor sechs Jahren noch keiner gedacht hätte. Das beschreibt eine Veränderung im islamistischen Terrorismus, die eher bedrohlicher ist." Wenn Terroristen in der Lage seien, "Anschläge mit Anleitungen aus dem Internet zu planen, ohne vorher in einem Trainingslager gewesen zu sein, dann geht die Gefährdung eher noch in die Breite", wird der BND-Präsident zitiert.

Quelle: ntv.de

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