Politik

BSE Bayern stoppt Herdentötung

Bayern will ab sofort beim Auftreten eines BSE-Falls auf die Tötung der gesamten Herde verzichten. Wie Ministerpräsident Edmund Stoiber mitteilte, sollen ähnlich wie in der Schweiz künftig nur die Rinder getötet werden, die ein Jahr vor und nach der Geburt des BSE-erkrankten Tieres zur Welt kamen. Erstmals wird diese Übergangsregelung bei einer Herde in Lindau angewendet. Dort war bei einer fünf Jahre alten Kuh die Rinderseuche festgestellt worden. Damit gibt es in Bayern bisher sechs BSE-Fälle.

Der Staatssekretär im Bundesgesundheitsministerium, Erwin Jordan, lehnt den Sonderweg der bayerischen Landesregierung ab. Aus Gründen des Verbraucherschutzes sei dies problematisch. Jordan hoffe, dass andere Bundesländer nicht dem Beispiel Bayern folgen werden.

Nach der Bestätigung des zweiten BSE-Falls in Schleswig-Holstein wird die betroffene Herde getötet. Damit unterstützt das nördliche Bundesland nicht das Vorgehen Bayerns. "Wir haben uns für den harten Weg entschieden", sagte Landwirtschaftsministerin Ingrid Franzen in Kiel.

Weiterer BSE-Fall in Deutschland

Auch Niedersachsen hat jetzt einen zweiten Fall von Rinderwahnsinn. Eine Kuh eines Landwirtes aus dem Kreis Celle war definitiv mit BSE infiziert. Untersuchungen im Referenzlabor in Tübingen ergaben dies, so das Landwirtschaftsministerium in Hannover. Nach Angaben des Landwirtes wurde auf seinem Hof "nie wissentlich Tiermehl verfüttert".

Damit sind jetzt insgesamt zehn BSE-Fälle in Deutschland bestätigt. Je zwei in Niedersachsen und in Schleswig-Holstein sowie sechs in Bayern.

In Baden-Württemberg gibt es einen ersten Fall von BSE-Verdacht. Das teilte ein Sprecher des Landwirtschaftsministeriums in Stuttgart mit. Die Kuh stamme zwar aus Bayern, sei aber von einem Betrieb im Landkreis Biberach gehalten worden. Der betroffene Betrieb wurde gesperrt.

Quelle: ntv.de

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