Vor den Wahlen Beck entspannt, Mappus nicht
26.03.2011, 12:12 Uhr
Eine Mappus-Niederlage wäre auch für die Kanzlerin ein harter Schlag. Eine Neuauflage der ewigen Debatte über das "konservative Profil" der CDU wäre die Folge.
(Foto: dapd)
In Rheinland-Pfalz muss die SPD zwar mit Verlusten rechnen, doch Ministerpräsident Beck ist ganz entspannt: Er würde mit FDP oder Grünen koalieren, sagt er. Weniger entspannt ist Becks Kollege Mappus. Er muss damit rechnen, als der Ministerpräsident in Baden-Württemberg in die Geschichte einzugehen, der die CDU-Bastion nicht halten konnte.
Der rheinland-pfälzische Ministerpräsident Kurt Beck (SPD) hält sich nach den Landtagswahlen auch eine Koalition mit der FDP offen. "Wir haben 15 Jahre gut mit den Liberalen regiert, deshalb schließe ich Rot-Gelb ausdrücklich nicht aus", sagte er der "Bild am Sonntag".
"Ich habe keinen Grund, mich auf eine Koalition festzulegen. Nach allen Umfragen werden wir stärkste Fraktion und finden ganz sicher einen Koalitionspartner." Fraglich sei, ob es die FDP überhaupt ins Parlament schaffe. Beck sagte, es gebe "viel Übereinstimmung mit den heutigen Grünen. Früher waren sie sehr sprunghaft, heute sind es seriöse, erfahrene Politiker, mit denen ich mir eine Zusammenarbeit vorstellen kann."
In Rheinland-Pfalz, wo am Sonntag rund drei Millionen Bürger zur Wahl aufgerufen sind, muss Becks bislang alleinregierende SPD mit dem Verlust der absoluten Mehrheit rechnen. Hier stehen vor allem die Grünen als möglicher Koalitionspartner bereit. Umfragen sahen die SPD zuletzt bei etwa 38 Prozent, die Grünen können auf 13 Prozent hoffen. Die CDU mit Spitzenkandidatin Julia Klöckner lag in Umfragen bei 35 Prozent, während die FDP mit Werten knapp über fünf Prozent um den Einzug ins Parlament bangen muss.
Beck malt Rot-Rot-Grün an die Wand
Baden-Württembergs Ministerpräsident Stefan Mappus (CDU) warnte in dem Doppelinterview mit Beck vor einem Linksbündnis nach den Wahlen in seinem Land. "Entweder hat Schwarz-Gelb eine Mehrheit oder Grün-Rot beziehungsweise Grün-Rot-Dunkelrot", sagte er der Zeitung. Letzteres bedeute "so chaotische Verhältnisse wie in NRW, mit Schuldenpolitik, Steuererhöhungen und dem Versuch, das erfolgreichste Schulsystem in Deutschland zu kippen und durch eine Einheitsschule zu ersetzen". SPD und Grüne haben mehrfach erklärt, dass sie dies nicht vorhaben.
Umfragen zufolge muss die schwarz-gelbe Landesregierung in Stuttgart damit rechnen, abgewählt zu werden. In einer Forsa-Umfrage war die CDU mit 38 Prozent zwar stärkste Partei, die FDP erreichte aber nur fünf Prozent. Für die CDU wäre der Machtverlust ein herber Schlag: Sie stellt seit der Wahl 1953 in dem ein Jahr zuvor gegründeten Bundesland Baden-Württemberg ununterbrochen den Ministerpräsidenten. Grüne und SPD lagen in der Forsa-Umfrage mit jeweils 24 Prozent gleichauf. In anderen Umfragen hatten die Grünen die Nase vorne.
Quelle: ntv.de, hvo/AFP