Kleines Signal Beide Koreas führen Gespräche
24.09.2010, 08:51 Uhr
Der nordkoreanische Regierungsvertreter Kim Ui-DO (rechts) und Kim Seoung-Geun (links) vom südkoreanischen Roten Kreuz führen Gespräche.
(Foto: dpa)
Zwischen Nordkorea und Südkorea gibt es leichte Zeichen der Entspannung. Verbandsvertreter aus beiden Ländern beraten über Familienzusammenführungen. Der Süden will indes in der nächsten Woche wieder ein Seemanöver mit Streitkräften der USA durchführen.
Ungeachtet der heftigen zwischen Süd- und Nordkorea haben die Rot-Kreuz-Verbände beider Länder ihre Gespräche über humanitäre Fragen fortgesetzt. Ziel des Treffens in der nordkoreanischen Grenzstadt Kaesong ist es, neue Begegnungen zwischen Familienangehörigen zu arrangieren, die seit Jahrzehnten getrennt leben.
Ein Treffen zwischen Verbandsvertretern aus beiden Ländern war am vergangenen Freitag ohne konkrete Einigung geblieben. Beide Seiten waren sich zwar nach südkoreanischen Angaben grundsätzlich einig, im Oktober wieder Familienzusammenzuführungen in einem Erholungsgebiet an der nordkoreanischen Ostküste zuzulassen. Doch gebe es noch Unstimmigkeiten über den genauen Treffpunkt in dem Gebiet und die Zahl der Teilnehmer. Zehntausende Familien wurden durch die Landesteilung und den Korea-Krieg (1950-53) zerrissen.
Nach den Spannungen in den vergangenen Monaten zwischen beiden Staaten sind die Gespräche ein weiteres Anzeichen für eine vorsichtige Annäherung. Der Vorschlag für neue Familientreffen war von Nordkorea gekommen. Das südkoreanische Rote Kreuz hatte zudem angekündigt, dem kommunistischen Nachbarland mit der Lieferung von Reis und Zement nach Überschwemmungen helfen zu wollen.
USA und Südkorea planen Manöver
Streitkräfte der USA und Südkoreas wollen indes in der kommenden Woche ein weiteres Seemanöver beginnen. Die von Montag bis Freitag geplanten Übungen zur U-Boot-Abwehr vor der Westküste Südkoreas sollen dazu dienen, "an Nordkorea eine klare Botschaft der Abschreckung zu senden", teilten die US-Streitkräfte in Korea (USFK) mit. Die Übungen waren bereits für Anfang September geplant, wurden jedoch wegen eines heraufziehenden Taifuns verschoben.
Es sind die zweiten Übungen in einer Serie von geplanten gemeinsamen Manövern, die beide Bündnispartner als Reaktion auf den Untergang der Korvette "Cheonan" angekündigt hatten. Bei dem Vorfall im März nahe der innerkoreanischen Seegrenze im Gelben Meer wurden 46 Seeleute getötet. Beide Länder machen das kommunistische Nordkorea dafür verantwortlich. Das Schiff wurde nach Angaben von Ermittlern bei einem Torpedo-Angriff durch ein nordkoreanisches U-Boot versenkt. Nordkorea weist jedoch jede Schuldzuweisung von sich.
Quelle: ntv.de, ghö/dpa