Politik

Prestige statt Gesundheit Bericht über Kim ist "gelogen"

Nordkorea hat japanische Zeitungsberichte über eine mögliche Erkrankung des Machthabers Kim Jong Il zurückgewiesen. Die staatliche Nachrichtenagentur KCNA bezeichnete einen Artikel in der Zeitung "Yomiuri Shimbun" als eine "dicke Lüge" und reagierte damit erstmals auf entsprechende Spekulationen im Ausland. Der Armee und der Bevölkerung Nordkoreas seien das Prestige ihres obersten Führers "wichtiger als das eigene Leben" und eine Entehrung werde nicht akzeptiert, hieß es.

Die japanische Zeitung "Yomiuri Shimbun" hatte am Wochenende berichtet, den nordkoreanischen Vertretern stünde "eine wichtige Botschaft" ihrer Regierung ins Haus. In dem Artikel wurde spekuliert, es ginge dabei um den Gesundheitszustand des Machthabers. Der Bericht ähnelte dem einer weiteren japanischen Zeitung.

KCNA bezeichnete beide Publikationen als "Reptilien- Blätter", die die Würde Nordkoreas verletzen wollten, indem sie über den angeblich "abnormalen Gesundheitszustand" Kims berichteten. Eine geplante Botschaft an die Diplomaten habe es nicht gegeben.

In den vergangenen Wochen war im Ausland wiederholt darüber diskutiert worden, ob Kim einen Schlaganfall erlitten habe, unter anderem da er Termine in der Öffentlichkeit nicht mehr wahrnahm. Bei schwerer Krankheit oder Tod des Machthabers wird ein Machtvakuum in dem hochmilitarisierten Land befürchtet, dessen Armee mit rund 1,1 Millionen Soldaten mehr als vier Mal so groß ist wie die Bundeswehr. Nach südkoreanischer Einschätzung ist das schwer abgeschottete Land zudem in der Lage, Atomwaffen herzustellen.

Quelle: ntv.de

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