Politik

Alle Räder stehen still Berlin droht der Kollaps

Im Tarifkonflikt bei den Berliner Verkehrsbetrieben BVG haben sich die Fronten am vierten Tag des unbefristeten Streiks noch einmal verhärtet. Die Dienstleistungsgewerkschaft ver.di will ihren Ausstand unvermindert fortsetzen, auch wenn am Montag die Lokführergewerkschaft GDL wie angedroht die S-Bahn und den Regionalverkehr in der Hauptstadt lahmlegt. Denkbar ist mittlerweile sogar eine Verlängerung des Streiks.

Ursprünglich war der kommende Freitag als letzter Streiktag genannt worden. Sollte der Kommunale Arbeitgeberverband (KAV) aber kein neues verhandelbares Angebot vorlegen, würden Busse, Straßenbahnen und U-Bahnen auch in den Osterferien in den Depots bleiben, sagte ver.di-Verhandlungsführer Frank Bäsler. Am Montag wolle die Tarifkommission entscheiden, "ob und in welchem Umfang weitergestreikt wird".

Der von der GDL für Montag angekündigte Streik bei den Berliner S-Bahnen, der den Nahverkehr in der Hauptstadt dann praktisch völlig lahmlegen würde, habe keine Auswirkungen auf den BVG-Ausstand, sagte Bäsler. "Das sind zwei getrennte Tarifkonflikte." Bei einem neuen Angebot der Arbeitgeber könne die BVG aber innerhalb weniger Stunden wieder "ans Netz" gehen. Der Kommunale Arbeitgeberverband appellierte erneut an die Gewerkschaft, den Streik zu beenden. Es gebe längst ein neues Angebot, über das noch nicht verhandelt worden sei.

Ver.di fordert für alle 11.500 BVG-Beschäftigten Einkommensverbesserungen von acht bis zwölf Prozent, mindestens 250 Euro mehr im Monat. Die Arbeitgeber haben ein erstes Angebot von bis zu sechs Prozent mehr Gehalt bis 2010 vorgelegt. Das käme aber nur den rund 1150 Neubeschäftigten zugute. Bei den Mitarbeitern mit alten Verträgen sollen Erhöhungen weitgehend verrechnet werden, der genaue Umfang ist noch unklar.

Die Bahn will 1000 zusätzliche Kräfte für die Kundenbetreuung sowie 500 eigene Busse einsetzen, um Streikfolgen zu mildern. Unter der Informations-Telefonnummer 08000 - 996633 will die Bahn bis zu 1700 Mitarbeiter zur Beantwortung von Fragen bereit halten. Die Ersatzfahrpläne werden im Internet veröffentlicht (siehe Link). Die Seite ist allerdings wegen etlicher Zugriffe zeitweise überlastet.

Quelle: ntv.de

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