Deutscher Diplomat bei Saleh Berlin schickt Emissär
21.07.2011, 12:29 UhrJemens Präsident Saleh befindet sich noch immer zur medizinischen Behandlung in Saudi-Arabien. Dort bekommt er nun Besuch vom früheren deutschen Botschafter im Jemen. Klor-Berchtold soll Saleh offenbar überzeugen, nicht länger an der Macht festzuhalten.
Die Bundesregierung hat sich mit der Entsendung eines Diplomaten in die Bemühungen um eine Lösung für die Krise im Jemen eingeschaltet. Der ehemalige deutsche Botschafter im Jemen, Michael Klor-Berchtold, traf sich nach Angaben aus Regierungskreisen dazu auch mit dem jemenitischen Präsidenten Ali Abdullah Saleh, der sich derzeit zur medizinischen Behandlung in Saudi-Arabien aufhält. Die Opposition fordert seit mehreren Monaten Salehs Rücktritt.
Klor-Berchtold ist heute Krisenbeauftragter des Auswärtigen Amtes. Nach Informationen der "Frankfurter Allgemeinen Zeitung" übermittelte er Saleh auch eine Botschaft von Außenminister Guido Westerwelle. Der FDP-Politiker appellierte erneut an den Präsidenten, auf eine Vermittlungsinitiative des Golfkooperationsrates einzugehen.
Saleh ist im Jemen seit mehr als drei Jahrzehnten an der Macht. Der Golfkooperationsrat hat vorgeschlagen, dass er zurücktritt und die Kompetenzen bis zur Wahl eines neuen Staatspräsidenten an Vizepräsident Abdurabbo Mansur Hadi abgibt. Saleh liegt nach einem Anschlag Anfang Juni, bei dem er schwer verletzt wurde, im Nachbarland Saudi-Arabien im Krankenhaus.
Der Jemen ist derzeit durch einen inneren Machtkampf politisch gelähmt. Klor-Berchtold führte nach Angaben aus Regierungskreisen in den vergangenen Tagen auch Gespräche mit Regierung und Opposition in Sanaa. Inzwischen ist er wieder zurück in Berlin.
Quelle: ntv.de, dpa