Das widerliche Ritual Berlin "tanzt" in den Mai
30.04.2006, 16:01 UhrIn Berlin werden zum 1. Mai auch in diesem Jahr zahlreiche Ausschreitungen erwartet. Die Polizei hofft aber, dass die heftigen Krawalle und die Randale früherer Jahre ausbleiben. Insgesamt sollen am 1. Mai und davor in der so genannten Walpurgisnacht rund 5500 Polizisten in der Hauptstadt im Einsatz sein.
Seit 1987 hatte es immer wieder zum Teil heftige Krawalle gegeben, bei denen Randalierer mit Steinen oder Flaschen auf Polizisten warfen und Autos anzündeten. Mit einem vor einigen Jahren gestarteten Kreuzberger Modell zur Deeskalation sollen Mai-Krawalle zusammen mit Anwohnern eingedämmt werden. Betroffen waren bisher vornehmlich die Stadtteile Kreuzberg, Friedrichshain und Prenzlauer Berg.
Für die Walpurgisnacht am Sonntag wurden in Friedrichshain Gewalttätigkeiten am Rande einer Kundgebung linker Gruppen und eines Straßenfestes befürchtet. In den zurückliegenden Jahren flogen dabei auch Steine.
Am Maifeiertag selbst sind Demonstrationen linker Gruppen in Kreuzberg geplant. Linksradikale und autonome Gruppen planen zudem, das von den Anwohnern organisierte friedliche "Myfest" zu stören. Die Polizei hofft aber, dass sich der Trend der vergangenen Jahre fortsetzt und es weniger gewalttätig zugeht als früher.
Die Kreuzberger Ausschreitungen waren in den vergangenen Jahren immer weniger politisch motiviert. Deutsche Jugendliche, aber auch junge Türken und Araber, warfen Pflastersteine auf Polizisten, kippten Autos um, schlugen Schaufensterscheiben ein und ließen sich dabei fotografieren. In den 80er und 90er Jahren hatte die linksextreme Szene bei den Krawallen wesentlich stärker mitgewirkt.
Quelle: ntv.de