Der Bezirksbürgermeister von Berlin-Mitte, Joachim Zeller, ist am Abend zum kommissarischen Berliner CDU-Landesvorsitzenden gewählt worden. Das teilte Parteisprecher Matthias Wambach kurz nach Beginn der Sitzung des Landesvorstandes mit.

Die Wahl sei einstimmig erfolgt. Zeller werde nun den Weg zur Auswahl des neuen CDU-Landesvorsitzenden ebnen, sagte Wambach. Ein genauer Termin für die Wahl eines neuen Landesvorsitzenden stehe noch nicht fest.

Der Parteitag werde zwischen Ende April und Ende Mai stattfinden, sagte Zeller nach der Landesvorstandssitzung. Den Termin wolle man auf der nächsten Vorstandssitzung in zwei Wochen festlegen.

Der langjährige Berliner CDU-Vorsitzende Diepgen war am Samstag zurückgetreten. Der 60-jährige hatte 18 Jahre an der Spitze der Berliner CDU gestanden, fast 16 Jahre war er Regierender Bürgermeister.

Über mögliche Kandidaten herrscht bislang noch keine Klarheit. Zeller sagte, er erwarte Bewerbungen in den kommenden zwei Wochen. „Danach ist die Liste geschlossen.“ Auf die Frage, ob er sich bewerben werde, sagte Zeller: „Das sieht im Moment nicht so aus.“

CDU-Fraktionschef Frank Steffel hatte im „Tagesspiegel“ erklärt, die Berliner CDU müsse „die Neuaufstellung aus eigener Kraft vollziehen“. Steffel selbst gilt als möglicher Nachfolger Diepgens. Dagegen sprach sich der Bundestags-Fraktionsvorsitzende Friedrich Merz für ein verstärktes Engagement der Bundespartei in der Hauptstadt aus.

Der Berliner CDU-Fraktions-Vize, Mario Czaja, wandte sich im Inforadio Berlin gegen eine Kandidatur Steffels für den Landesvorsitz.

Der ehemalige Kultursenator Christoph Stölzl sagte im Deutschlandfunk, zunächst müsse definiert werden, welche Rolle der Landesvorsitzende spielen solle.

Der CDU-Politiker und Bundestagsspitzenkandidat Günter Nooke sprach sich im Radio EINS für eine stärkere Beteiligung der Parteibasis bei der Suche nach einem neuen Landeschef aus.