Mai-Krawalle werden heftiger Berliner Polizei bilanziert
02.05.2009, 14:06 UhrIm Berliner Stadtteil Kreuzberg haben sich die schwersten Mai-Krawalle seit Jahren abgespielt. "In dem Bemühen, einen friedlichen 1. Mai zu bekommen, haben wir einen Rückschlag erlitten", sagte Berlins Innensenator Ehrhart Körting. Die Ausschreitungen am Rande der "Revolutionären 1.-Mai-Demo" hätten eine "andere Qualität" als in den Vorjahren gehabt.
Nach Angaben von Polizeipräsident Dieter Glietsch gab es bei den Zahlen festgenommener Randalierer und verletzter Polizisten eine deutliche Steigerung gegenüber dem Vorjahr. Die Zahl der Festnahmen steigerte sich von 139 in 2008 auf 289 in diesem Jahr, verletzt wurden diesmal 273 Beamte. 2008 waren es noch 112 gewesen. Der Szene sei es in diesem Jahr "stärker gelungen, Gewaltbereite zu mobilisieren", sagte Glietsch. Seinen Angaben zufolge wurden bei den Ausschreitungen drei Beamte mit einer brennbaren Flüssigkeit begossen, sie fingen daraufhin Feuer.
Die Randalierer hatten sich am Rande des Kreuzberger "Myfestes" seit Freitagabend Straßenschlachten mit der Polizei geliefert. Die Demonstranten warfen über Stunden hinweg immer wieder Flaschen und Steine auf Beamte, außerdem entzündeten sie Feuerwerkskörper. Zudem wurden Bushäuschen und eine Ampel zerstört. Gegen Mitternacht beruhigte sich die Lage allmählich, allerdings gab es bis zum Morgen vereinzelte Ausschreitungen.
Bei den Polizeieinsätzen im Hamburger Schanzenviertel, die sich bis etwa 3.00 Uhr am Morgen hinzogen, wurden sechs Beamte leicht verletzt. 24 Demonstranten wurden in Gewahrsam genommen, weitere 23 festgenommen. Gewalttäter beschädigten vier Einsatzfahrzeuge der Polizei, mehrere Papierkörbe und Müllcontainer brannten. Mehrere hundert Polizisten waren beteiligt. Sie setzten auch Wasserwerfer ein.
Quelle: ntv.de